Der in U-Haft sitzende Ex-BVT-Beamte Egisto Ott soll nicht unbeträchtliche Geldsummen für seine Tätigkeit bekommen haben.
Es sind derzeit nur Vorwürfe gegen den Kärntner Ex-BVT-Beamten Egisto Ott - und natürlich ist vieles noch unbewiesen. Für Ott gilt die Unschuldsvermutung. In seinen Vernehmungen hat Ott Spionage bisher abgestritten, der sehe sich vielmehr als "Aufdecker von Schweinereien".
Das Haus von Egisto Ott in Paternion im Bezirk Villach-Land in Kärnten.
Doch die Ermittler sind längst der Frage auf der Spur, warum Ott laut dem Haftbefehl Infos an Russland verkaufte. Neben Unzufriedenheit an seinem Arbeitsplatz, dem seinerzeitigen Verfassungsschutz BVT, dürfte auch der Wunsch nach einem gewissen Lebensstandard ein mögliches Motiv sein. So bewohnte Ott in seiner Heimatgemeinde Paternion ein Haus, dessen Größe schon Richtung Villa geht. Dazu wurde in einer Wohnung Otts in Wien-Leopoldstadt ebenfalls Material beschlagnahmt.
Bareinzahlungen von 93.000 Euro im Jahr
Zudem soll es beträchtliche Bareinzahlungen auf das Konto Otts geben. So heißt es in einem Schreiben von Ermittlungen laut Falter: „Zwischen 2015 und 2017 betrugen die Bareinzahlungen durchschnittlich ca. 93.000 € jährlich. Sie reduzieren sich ab 2018 in den folgenden Jahren auf durchschnittlich 28.000 Euro.“ Ab 2017 bzw. 2018 wurde Ott zuerst suspendiert und dann in die Sicherheitsakademie in Wien-Landstraße versetzt. Damit verlor er seine Zugangsberechtigung zu den großen Sicherheitsdatenbanken, weswegen die Einnahmen Otts nicht mehr so gesprudelt sind. Ott soll dann seine internationalen Kontakte für seine weitere Tätigkeit genutzt haben - die Rede ist von Hilfe auf dem kurzen Amtsweg u. a. von den britischen und italienischen Sicherheitsbehörden, die annahmen, dass Ott sie für österreichische zwecke anfragte - die Infos sollen aber die Russen erhalten haben.