Die FPÖ hat ihre Sommerkampagne mit einer Kornblume illustriert - die Grünen sind empört, weil das Gewächs auch das Erkennungszeichen illegaler Nazis in den 1930er Jahren war.
Absicht oder ein blöder Zufall? Zumindest die Grünen orten rund um die sogenannte "Heimatsommer-Kampagne" der FPÖ einen "Skandal". FPÖ-General Michael Schnedlitz präsentierte den blauen Vorwahlkampf vor einem Plakat, das neben Kornähren, einer Sonnenblume und einer idealisierten Biene rechts unten auch eine Kornblume zeigt.
Sujet der FPÖ-Kampagne mit einer Kornblume.
Was die Grünen auf den Plan rief: „Die FPÖ versucht rechtsextreme Erkennungszeichen in ihrer Sommerkampagne als Heimatkitsch zu verkaufen. Doch damit kommt sie nicht durch: Es ist ein Skandal, wie sie ihre rechte Hetze und NS-Sympathien zur Schau trägt. Die Kornblume war das Erkennungszeichen der antisemitischen Schönerer-Bewegung und diente in den dreißiger Jahren den illegalen Nazis als Erkennungszeichen“, so Grünen-Generalsekretärin Olga Voglauer,
FPÖ: "Im Sommer blühen Blumen"
Tatsächlich hat die FPÖ - stets von Protesten begleitet - die Kornblume schon einige Male verwendet, so etwa bei der Konstituierung der Nationalräte zwischen 2006 und 2013 Die Erklärung diesmal aus der FPÖ-Bundespartei: "Wer im Sommer in Österreich unterwegs ist, sieht viele Blumen und Pflanzen in der Landschaft blühen. Das Sujet des ,FPÖ-Heimatsommers' bildet einige davon ab."
Die Grüne nimmt den Blauen indes nicht ab, dass es sich um Zufall handelt: „Was vermeintlich harmlos daherkommt, ist ein Dogwhistle für Gesinnungsgleiche und absolut durschaubar. Wie in der Vergangenheit führt die FPÖ fadenscheinige Ausreden für die Verwendung eines Erkennungszeichens von illegalen Nazis an. Bei der FPÖ gibt es keine rechtsextremen Einzelfälle, die FPÖ ist rechtsextrem und untergräbt unsere lebendige Demokratie mit Hass, Angstmache, Hetze und Respektlosigkeit“, sagt Voglauer.