Am Mittwochmorgen sind Dutzende Seiten offline. Verteidigungsministerium, Rechnungshof und viele weitere. Websites sind kurzfristig nicht erreichbar, sonst sind keine Schäden bekannt.
Am Mittwoch sind Dutzende Seiten offline. Unter den von Hackern attackierten Websites: das Verteidigungsministerium, der Rechnungshof und weitere offizielle Websites. Die russischen Hacker, die sich „Putins Bären“ nennen, sprechen von Raketen: „Wir setzen den Angriff mit DDoS-Raketen auf Websites der kritischen Infrastruktur Österreichs fort.“
Die Hacker wollen Angst verbreiten, so lange, „bis Österreich nicht mehr die Ukraine“ unterstützt. Doch welchen Schaden richten diese gezielten Angriffe aus?
Kleiner Schaden
Die Websites sind zeitweise nicht erreichbar, weil die Server überlastet sind. „Der Grund sind viele Anfragen zur gleichen Zeit“, so IT-Profi Stefan Embacher. Zerstört ist bis dato aber wohl nichts. Sobald die massiven Zugriffe aus dem Internet enden, müssten die Seiten erreichbar sein.
Hacker attackieren u.a. diese offizielle Websites
Ziele der Angriffe sind:
Attackierte Websites
Attackierte Websites
Das AMS ist als Ziel angegeben, aber dort soll es keine Probleme gegeben haben. Die Website ist laut AMS-Sprecher ständig erreichbar gewiesen. Bei anderen Institutionen sah es anders aus.
Rechnungshof: "Keine Gefahr für unsere Arbeit"
Am Mittwoch war auch der Rechnungshof von den Hacker-Attacken betroffen, die Homepage der Prüfer offline. RH-Sprecher Christian Neuwirth gibt sich gegenüber oe24 gelassen: „Es geht ausschließlich um die Homepage, die von den Angriffen betroffen ist, es besteht also keine Gefahr für unsere Arbeit, oder dass Daten gefährdet wären.“
Anzeige im Browser, wenn Website nicht besucht werden kann
Bundesheer: "Sicherheitssysteme laufen alle"
Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Oberst Michael Bauer, erklärt oe24: „Beim Bundesheer ist nur die Website, sozusagen die Auslage, betroffen. Die Fabrik läuft weiter – sprich, alle Sicherheitssysteme funktionieren. Wir haben in sich geschlossene Systeme, die nicht am Internet hängen.“
Selbst wenn die Internet-Verbrecher Zugang zur Homepage erlangen sollten, könnten sie dort höchstens öffentlich präsentierte Infos ändern, „wie etwa das Datum vom Tag der Offenen Tür“, aber keine Sicherheitssysteme.
Website der Hofburg nicht betroffen
Noch online sind Innenministerium und Bundeskanzleramt sowie die Hofburg. Auch viele Ministerien sind noch online. Aber eben nicht alle.
Embacher: "Die Gruppe mobilisiert gerade alles was geht an Freiwilligen"
IT-Profi Stefan Embacher, Experte für öffentliche Sicherheitsfragen und Eigentümer von Foreus
IT-Sicherheitsexperte Stefan Embacher sagt: "Die Gruppe mobilisiert gerade alles was geht an Freiwilligen, um mehr Schlagkraft zu erzielen. Zum Beispiel im Baltikum: In Estland wurde ein Server gehackt. Damit wird mobilisiert und im Zuge dessen wurden IP-Adressen veröffentlicht, auf welche Angriffe durchgeführt werden sollen. Mit dem Wortlaut: 'Legt los Leute, zeigt, was ihr draufhabt! Ruhm für Russland.'"
Hackergruppe droht vor Wahlsonntag
Knapp 100.000 Leute werden von der Hackergruppe NoName angesprochen, sie sollen sich freiwillig oder im Austausch für Bezahlung mit Krypto-Währung an den Attacken beteiligen.
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