Bei Verurteilung drohen ihr bis zu drei Jahre Haft

Karmasin: Tränen-Auftritt vor Gericht von Ex-ÖVP-Ministerin

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Emotional und zum Teil einsichtig zeigte sich Sophie Karmasin zum Auftakt. 

Wien. Auftakt für den Prozess des Jahres: Am Dienstag startete der Betrugsprozess gegen Ex-ÖVP-Ministerin Sophie Karmasin. Sie muss sich wegen schweren Betrugs für ihre Gehaltsfortzahlungen und wettbewerbsbeschränkenden Absprachen für Vergabeverfahren verantworten.

Vorwürfe. Konkret geht es um 78.589,95 Euro an Fortzahlungen, die Karmasin laut Anklage nach dem Aus als Ministerin zu Unrecht weiter erhalten habe. Darüber hinaus soll sie bei Studien für das Sportministerium zwei Mitbewerberinnen dazu gebracht haben, „inhaltlich vorgegebene“ Angebote zu legen, um sich selbst den Zuschlag dafür zu sichern.

Tränen von Karmasin, Richter: "kein Opfer"

Emotionen. Im prall gefüllten Gerichtssaal kochten die Emotionen hoch. Bei der Verlesung der Anklage konnte die ehema­lige Kurz-Vertraute – die sich nicht schuldig bekannte – ihre Emotionen nicht zurückhalten – sie hatte Tränen in den Augen. Oberstaatsanwalt Gregor Adamovic blieb davon ungerührt, richtete sich später direkt an Karmasin: „Ich wünsche Ihnen, dass Sie den Mut finden, Ihre Opferrolle aufzugeben und für Ihre Straftaten einzustehen“, erklärte der Chefankläger. Karmasins Verteidiger wiederum verlangte wiederum Freispruch.

Nachdem sie anfangs ihre Anwälte für sich sprechen ließ, meldete sich Karmasin schließlich selbst zu Wort: Die Gehaltsfortzahlung habe sie „sicherheitshalber beantragt“, bei den Studien habe sie auf Bitte des Sport-Ressorts nachträglich Angebote besorgt. Fragen der Korruptionsstaatsanwaltschaft WKStA wollte sie wegen „Traumata bei der Verhaftung“ allerdings nicht beantworten.

Prozess. Sollte rechtswidriges Verhalten festgestellt werden, so müsse auch die Strafe eine hohe sein, erklärte Adamovic. Bei Verurteilung drohen Karmasin bis zu drei Jahre Haft. Davon abgezogen werden 26 Tage, die sie bereits in U-Haft saß. Es gilt die Unschuldsvermutung. 

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