Der Falschaussage-Prozess gegen den ehemaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), seinen Ex-Kabinettschef im Bundeskanzleramt, Bernhard Bonelli. und die ehemalige ÖVP-Vizeparteichefin Bettina Glatz-Kremsner hat unter erwartet hohem Medieninteresse begonnen.
Wer am Mittwoch das Straflandesgericht betreten wollte, konnte das nur an Kameras vorbei. Der große Schwurgerichtssaal war bis auf wenige freie Plätze voll besetzt, bereits im Vorfeld war die Verhandlung "ausreserviert."
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An beiden Eingängen des Wiener Landesgerichts für Strafsachen (jener in der Wickenburggasse ist aufgrund des Umbaus derzeit nicht geöffnet) waren schon ab acht Uhr morgens - eineinhalb Stunden vor Prozessbeginn - mehrere Kamerateams positioniert, um die Angeklagten beim Eintreffen abzufangen. Enger wurde es im Gericht, vor dem Großen Schwurgerichtssaal erwarteten den Altkanzler mehrere Dutzend Journalisten und Journalistinnen, vor denen er ein kurzes Statement abgab und sich zwei Fragen stellte. Kurz zeigte sich vor Prozessbeginn zuversichtlich und beteuerte einmal mehr seine Unschuld.
Wer einen Platz im größten Gerichtssaal des Wiener "Landls" ergattern wollte, musste sich dafür schon vor einigen Wochen anmelden. Über 80 Medienschaffende aus dem In- und Ausland haben das auch getan, weitere 38 Sitzplätze stehen der interessierten Öffentlichkeit auf der Galerie zur Verfügung. Davon, ohne Reservierung zum Prozess zu kommen, wurde wegen Platzmangels im Vorfeld abgeraten.
Trotz dieses Andrangs verlief der Prozessstart einigermaßen ruhig, tumultartige Szenen wie Anfang September im Teichtmeister-Prozess blieben aus. Um solche zu vermeiden, wurden diesmal die Türen zum Saal schon rund 15 Minuten vor Prozessbeginn geöffnet.