Ex-ÖBAG-Chef

Prozess: Kurz-Verteidigung attackiert Thomas Schmid

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Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid packt im Prozess gegen Ex-Kanzler Sebastian Kurz aus: Der Ex-Kanzler habe bei allen Personalentscheidungen ein Veto-Recht gehabt. Dafür ließ die Verteidigung eine "Bombe" platzen.

Wien. Um 9.30 Uhr ging der Prozess gegen Ex-Kanzler Sebastian Kurz am Montag im großen Schwurgerichtssaal des Wiener Straflandesgerichts in die nächste Runde. Der Vorwurf ist derselbe: Kurz soll vor dem Ibiza-U-Ausschuss falsch ausgesagt haben.

Schmid distanzierte sich von Kurz und widersprach dessen Aussagen großteils. Die Befragung am Straflandesgericht wurde aufgrund der Länge vertagt. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) wirft Kurz sowie dessen ehemaligem Kabinettschef Bernhard Bonelli vor, deren Rolle bei der Besetzung von Aufsichtsrat und Vorstand der ÖBAG im U-Ausschuss kleingeredet zu haben. Belegt sehen die Ankläger die Vorwürfe durch zahlreiche Chats unter anderem mit Schmid, die ein anderes Bild zeichnen sollen. Beide Angeklagte beteuern ihre Unschuld.

Als erster Zeuge beantragt worden

Schmid war sowohl von der WKStA als auch von der Verteidigung als erster Zeuge beantragt worden, was aber wegen terminlicher Schwierigkeiten nicht ging. Gegen den ehemaligen Generalsekretär im Finanzministerium wird wegen weiterer Vorwürfe ermittelt, etwa in der Causa rund um angeblich manipulierte Umfragen durch sein Ministerium zugunsten der ÖVP. In diesem Fall strebt Schmid den Kronzeugen-Status an, sollte es zu einer Anklage kommen.

Zu Beginn der Zeugenbefragung durch Richter Michael Radasztic distanzierte sich Schmid gleich einmal vom Ex-Kanzler und meinte: "Schauen sie, mit Freundschaften ist das so eine Sache..." Natürlich seien derartige berufliche Beziehungen sehr stark von dem getragen, wo man beruflich hin wolle. Er, Schmid, habe nach dem Aufkommen der Vorwürfe in der Öffentlichkeit "einen Neustart gemacht". "Heute habe ich mit dem Herrn Kurz nichts mehr zu tun", so Schmid.

Zeuge widersprach Aussagen der Beschuldigten

Der Zeuge widersprach den Aussagen der Beschuldigten vor allem was die Besetzung der Aufsichtsräte betrifft. So sei es in diesem System etwa "undenkbar" gewesen, dass Personalia nicht mit Kurz abgestimmt worden wären. Die Bestellung von Helmut Kern zum Vorsitzenden des ÖBAG-Aufsichtsrates sei etwa der Vorschlag aus dem Bundeskanzleramt gewesen. Und Einiges sei von dort auch "abgeschossen", Kandidaten abgelehnt worden.

Kurz und Bonelli sei es sehr wichtig gewesen, mitzureden, betonte Schmid in seiner Zeugenbefragung durch den Richter. Dass der damalige und formell zuständige Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) eine eigene Liste mit Aufsichtsräten machen hätte können, verneinte der Zeuge. Schmid versteht laut eigener Aussage auch nicht, warum die beiden Beschuldigten nun nichts mehr damit zu tun haben wollten. "Entschuldigung, da werde ich auch emotional", so Schmid in seiner Befragung in Richtung Vorsitzendem.

"Das war für mich natürlich eine große Auszeichnung"

Kurz habe ihn persönlich gefragt, ob er sich in einer Rolle in der neuen ÖBAG sehen würde, sagte Schmid aus. "Das war für mich natürlich eine große Auszeichnung", so der Zeuge und: "Ich war mir sicher, er will mich dort auch sehen." Eine Art Bewerbungsgespräch mit Kurz habe es aber nie gegeben. Schmid gab außerdem an, dass er sich auch für eine Funktion bei Investor Rene Benko interessiert habe, was Kurz auch gewusst habe. Benko habe aber gemeint, dass die hohe Funktion in der ÖBAG ohnehin "viel spannender" sei.

Vorgelesen wurden bei der Verhandlung auch sämtliche Chats Schmids im Akt. Zu Kurz' mittlerweile berühmter Anmerkung "du Aufsichtsratssammler" und "kriegst eh alles was du willst" meinte der Zeuge, er habe dem damaligen Kanzler immer wieder erklärt, dass die ÖBAG in den Unternehmens-Aufsichtsräten vertreten sein müsste. Wie er, Schmid, die Bemerkung empfunden habe? "Das war positiv." Kurz hatte das Zitat in seiner Befragung vor Gericht als Ermahnung interpretiert, dass Schmid den Hals nicht voll kriegen könne, merkte der Richter an.

Chat-Nachricht von Ex-Finanzminister Gernot Blümel

Noch eine weitere mittlerweile wohl bekannte Chat-Nachricht, diesmal von Ex-Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP), wurde Schmid vorgehalten: "Keine Sorge, du bist Familie." Blümel habe damit sagen wollen, "Thomas, du bist einer von uns", interpretierte der Zeuge diese. Zu Blümel habe er während der türkis-blauen Regierungszeit das "engste Verhältnis" gehabt, berichtete er. Es sei hart, aber oft lustig gewesen. Heute gebe es aber keinen Kontakt mehr zu Blümel.

Höchst unüblich ging es weiter: Vorsitzender Radasztic genehmigte zur Überraschung aller einen Antrag der Verteidigung, anstelle der Staatsanwaltschaft die Befragung fortzusetzen, da nichts dagegen spreche. Anwalt Otto Dietrich konfrontierte Schmid dann etwa mit dessen Befragungsprotokoll der WKStA und wollte außerdem wissen, ob diese Druck ausgeübt habe, was der Zeuge jedoch bestritt.

Außerdem hielt die Verteidigung Schmid eine bisher unbekannte Chat-Nachricht vor, in der der Zeuge Kurz zu einem Interview in der ORF-"ZiB2" anlässlich der Causa Beinschab gratulierte. "Das war ein sehr guter Auftritt mit Darlegung, wie es wirklich war", schrieb Schmid damals in der angeblich selbstlöschenden Nachricht. Bereits zuvor wollte der Richter wissen, wie die Fragen mit der gegenständlichen Causa zusammenhängen. Manche Fragen wurden auch nicht zugelassen.

Kurz' Seite versuchte Schmid als unglaubwürdig darzustellen

Auch in der weiteren Befragung versuchte Kurz' Seite, den möglichen künftigen Kronzeugen als unglaubwürdig darzustellen. So wurde etwa neu aufgerollt, dass Schmid versucht hatte, Daten zu löschen, was dieser erst gar nicht bestritt. Aber: "Ich habe offenbar nicht alles gelöscht, sonst würden wir jetzt nicht über Chats reden, aber ich habe offenbar geglaubt, alles gelöscht zu haben."

Zielscheibe für die Verteidigung war aber nicht nur Schmid selbst, der sich ganz klar als Belastungszeuge erwies, sondern auch ein weiteres Mal die WKStA und deren Vorgehen. So soll er exakt das ausgesagt haben, was in einer Anordnung der WKStA steht, selbst die Interpunktion sei dieselbe. Er habe gelegentlich aus Dokumenten oder aus vorbereiteten Unterlagen zitiert, begründete Schmid die Gleichheit.

"Bombe" nicht zugelassen

Eine "Bombe" der Verteidigung, die Schmid völlig unglaubwürdig darstellen lassen sollte, wurde nicht zugelassen.

Die WKStA beantragte aufgrund der Länge der Befragung - erfolgreich - eine Vertagung und argumentierte mit Ermüdungserscheinungen beim Zeugen. Die Befragung Schmids wurde daher auf den 15. Dezember vertagt, an dem eigentlich Blümel geladen war. Dessen Befragung wurde auf den 10. Jänner verschoben.

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 18:47

Verhandlungstag zu Ende - Schmid kommt am Freitag wieder

Der Richter beendet den heutigen Verhandlungstag. Schmid hat sich bereiterklärt, am Freitag um 9.30 Uhr weiter einvernommen zu werden. Blümel soll an einem anderen Tag befragt werden. Dazu wird Blümel kontaktiert, wie der Richter erläutert. Der 10. Jänner wäre der nächste mögliche Termin, an dem das geschehen soll.

Der Richter bedankt sich noch bei Schmid, der somit gehen darf. Vorbei ist die Verhandlung noch nicht, da noch Anträge vom Vormittag zu behandeln sind. Es macht sich aber im Publikum schon Aufbruchstimmung bereit.

 18:36

Vorschlag des Richters

"Es bringt grundsätzlich nichts mehr, wenn der Zeuge nicht konzentriert ist, dann ist die Wahrheitsfindung tatsächlich erschwert." Die Verteidigung ersucht zumindest, die Befragung Schmids vor jenen der beiden Ex-Finanzminister Hartwig Löger und Gerot Blümels fortzusetzen. Blümel wäre am Freitag geplant. Der Richter fragt Schmid, wie es am Freitag bei ihm aussehen würde.

Die Verteidigung spricht sich letztendlich gegen eine Fortsetzung der Befragung an einem anderen Tag aus. Der Richter macht zehn Minuten Pause, um sich das alles zu überlegen.

 18:36

Befragung durch Verteidigung zu Ende

Die Befragung durch die Verteidigung ist beendet. Die Staatsanwaltschaft gibt zu bedenken, dass es spät ist. Es machen sich "Ermüdungserscheinungen" beim Zeugen bemerkbar, befindet man. Der Richter fragt Schmid, was er davon hält, die Einvernahme zu einem anderen Zeitpunkt fortzusetzen. Schmid ist dafür, die Befragung zu vertagen.

 18:36

Der nächste Anwalt, Werner Suppan, ist am Wort

Er möchte was zur ÖBIB wissen - die Schwächen vor allem. Schmid erzählt noch einmal, wie das bei der ÖIAG war, und wie bei der ÖBIB.

Dann geht's nochmal um den "Gesamtprozess" der ÖBAG-Werdung, das entsprechende Regierungspapier oder auch das Verhältnis zur FPÖ - und was Schmid darüber wusste.

Erörtert werden auch wieder die Posten im Vorstand und im Aufsichtsrat der ÖBAG. Schmid berichtete, dass er gehört hat, dass der damalige FPÖ-Chef Strache - offenbar - bei einem Posten nachgegeben hat. Und Schmid verriet: "Wir waren so weit, auch einen Bruch der Frauenquote in Kauf zu nehmen." Weil die Zeit drängte, das Personalpaket zu finalisieren. Im Finanzministerium betrug die Quote 50 Prozent, hat Schmid vor einigen Stunden bereits erläutert.

 17:34

Verteidigung attackiert Staatsanwaltschaft jetzt frontal

Dietrich hält Schmid eine Aussage zu, "Beinschab-Tool" vor - das nicht Gegenstand des Verfahrens ist. Dietrich legt daneben eine Anordnung zur Hausdurchsuchung, die völlig gleichlautend sein soll. Dietrich behauptet, die WKStA diktiere Aussagen. Staatsanwalt Adamovic weist das zurück, es handle sich um einen "strafrechtlichen Vorwurf". Der Staatsanwalt fordert eine Ermahnung. Der Richter findet, Dietrich solle das im Schlussvortrag vorbringen. Schmid betont, es seien seine Aussagen, der habe sich allerdings mit Dokumenten vorbereitet.

 17:21

Neue Attacke gegen Schmid

Angriffe gegen Schmid gab es auch außerhalb des Gerichtssaales. Kurz' Sprecher verschickte ein Dossier, in dem Schmid vorgeworfen wurde, sich mit Hilfe der Verstaatlichten-Betriebsräte zum ÖBAG-Chef wählen zu lassen. "Die SMS-Nachrichten zwischen Schmid und Katzian legen nahe, dass Schmid dem ÖGB-Chef Zugeständnisse machte, um sich die Stimmen roter ÖBAG-Aufsichtsräte zu sichern und damit seine Bestellung zum Vorstand sicherstellte und ebenso eine für ihn gute Basis zur SPÖ erreichte." Und weiter: "Sebastian Kurz war bekanntermaßen kein Freund der Sozialdemokratie und pflegte keine besondere Gesprächsbasis zur SPÖ." Sinn des Angriffs: Schmids Glaubwürdigkeit zu erschüttern.

 17:17

Neue Pause

Due Befragung zieht sich, Dietrich fragt die Richtigkeit mehrere Chats ab - kurz nach 17 Uhr gibt es wieder eine Pause...

 17:02

Anwalt Dietrich macht unverdrossen weiter

Jetzt will Dietrich nach Verlesung der Katzian-Chats wissen, ob Schmid am 24. Dezember 2019 eine Mehrheit gehabt hätte. Schmid reagiert verständnislos: "Sie wollen mir im Mund legen, ich hätte mir eine eigene Mehrheit organisiert."

 16:59

Alle Details zu Kurz'schen Prozess-"Bombe"

Hier ein eigener Artikel zur "Bombe", die die Verteidiger vor Gericht platzen lassen wollten:

Diese "Bombe" ließ Kurz-Verteidiger vor Gericht platzen

 16:54

Verteidigung macht Katzian zum Thema

Jetzt geht's um Chats von Schmid mit ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian und damit um die Nominierung der Betriebsräte in den Aufsichtsräten. Die Verteidigung macht das zum Thema. Die WKSTA zitiert als Reaktion darauf frühere Kurz-Aussagen dazu. Schmid antwortet, dass er könne sich nicht an jedes Detail des Gesetzes erinnern. Jetzt will Dietrich wissen, was in einem bestimmten Abänderungsantrag zum ÖBAG-Gesetz zu tun habe.

 16:32

Debatte mit der WKStA

Anwalt Dietrich will Fragen zu dem angeblichen Bewerbungsgespräch stellen - der Richter weist auch diesen Antrag ab. Es gebe keinen Zusammenhang mit dem Verfahren.

 16:25

Das ist die Bombe der Verteidigung - Richter lässt Kurz-Anwalt aber abblitzen

Anwalt Dietrich legt zwei eidesstattliche Erklärungen wonach Schmid im Sommer dieses Jahres bei einem Bewerbungsgespräch in Amsterdam gesagt habe soll, die WKStA habe ihn unter Druck gesetzt. Der Richter weist das ab. Auch Fragen ließ der Richter nicht zu.

 16:19

Der Richter unterbricht...

die Verhandlungen und will sich die vorgelegten Dokumente ansehen.

 16:03

Noch ein Lebenslauf...

Der Richter diskutiert jetzt mit dem Anwalt, inwieweit der neue Lebenslauf etwas mit dem Verfahren zu tun habe. Dietrich erklärt, Schmid habe sich in Tiflis beworben, und dort gesagt, die Staatsanwaltschaft habe Druck auf ihn ausgeübt. Der Richter stoppt die Sache - die WKStA will die Dokumente ebenfalls sehen,

 15:52

Der Richter wird ungeduldig...

...und will wissen, worauf Dietrich hinauswill. Es gehe um Schmids Verhalten in Vernehmungen, sagt Dietrich. Jetzt will der Anwalt wissen, ob Schmid bei Aussagen anhand von Akten seine Erinnerung rekonstruiert hatte. Jetzt legt Dietrich einen Lebenslauf vor. Schmid kann nicht sagen, ob er diesen Lebenslauf für die ÖBAG-Bewerbung verwendet hatte. Schmid ist unsicher.

 15:48

Handy auch noch gesperrt

Jetzt will der Anwalt zu Protokoll geben, dass Schmid bei der Hausdurchsuchung das Handy gesperrt habe. Dann habe Schmid den WKSTA-Staatsanwalt Adamovic angerufen und seine Kooperationsbereitschaft mitgeteilt. Schmid teilt mit, er habe auf einem MacBook private Fotos gelöscht.

 15:40

Jetzt geht es um Löschung von Chats

Dietrich hält Schmid jetzt einen neue Chat vor: Schmid schreibt während einer Hausdurchsuchung an seine Assistentin, er habe sein Handy völlig gelöscht. Die Geschichte ist bekannt, allerdings: Durch eine Sicherungskopie wurden die Daten gerettet, die Chats bekannt. Schmid sagt, er habe das vor der WKStA auch so ausgesagt, Der Richter ist schon ein bisschen genervt und will wissen, welche Ibiza-Akten noch vorgelegt werden. Alle rätseln, worauf der Anwalt hinauswill.

 15:32

Neuer Angriff gegen Schmid

Schmid bestätigt, dass er in die Formulierung der Ausschreibung eingegriffen habe. So habe er die Anforderung "internationale Erfahrung" aus der Ausschreibung entfernen lassen. Jetzt legt Dietrich Schmid eine anonyme Anzeige vor, wonach Schmid in der ÖBAG habe Akten vernichten habe lassen. Schmid weiß von nichts.

 15:23

Neuer Angriff auf Schmid - Richter lässt Anwalt abblitzen

Anwalt Dietrich hält Schmid jetzt vor, er sei es gewesen, der den Kurier seinerzeitigen Kurier-Chef Brandstätter über eine ÖBAG-Story informiert habe. Pikant: Schmid wollte später von Kurz, dass er die Geschichte im Kurier verhindere- Schmid streitet das ab. Jetzt legt Dietrich einen neuerlichen Chat vor - da Dietrich keine Quelle nennen kann, blitzt er beim Richter ab.

 15:17

Selbst löschende Nachricht: Schmid lobte Kurz

Dietrich legt jetzt eine "selbst löschende Nachricht" von Schmid an Kurz: "Es war eine sehr guter Auftritt, wie es wirklich war". Kurz war davor in der ZiB am 6. Oktober befragt worden, Damit will der Anwalt ganz offensichtlich Schmids Glaubwürdigkeit angreifen,

 15:12

Der Anruf von Kurz

Dietrich fragt jetzt, ob es korrekt sei, dass Kurz ihn am 7. Oktober 2021 angerufen habe. Dietrich zitiert die Aussage Schmids, dass er geglaubt habe, Kurz habe das Gespräch aufnehme. Schmid bestätigt das. In dem Gespräch hatte Schmid gesagt, die WKStA "reimt sich etwas zusammen". Schmid: "Wir haben uns gegenseitig versichert, dass wir beide unschuldig sind." Er habe eben angenommen, Kurz nehme ihn auf. Kurz hatte das später als Beweis gebracht, dass er unschuldig sei.

 15:09

WKStA will wissen, was das soll

Oberstaatsanwalt Gregor Adamovic will wissen, was das soll. Dietrich erklärt, dass er unterschiedliche Unterschriften gefunden habe, as erkläre sich aber durch die elektronische Unterschrift des Aktes. Ob er von der WKStA unter Druck gesetzt worden sei? Nein, sagt Schmid.

 15:03

Viele Rechtschreibfehler

Dietrich liest ein Mail des Anwaltes von Schmid vor, der schreibt, Unterlagen die Schmid bei der WKStA dabei hatte, seien nicht Teil der Aussagen. Schmid kennt sich sichtlich nicht aus, er schildert jetzt die Umstände der Befragung bei der WKStA . Er habe Antworten auf Fragen gegeben - die protokolliert wurden. Die Protokolle seien danach dem Anwalt und mir zur Verfügung gestellt und aufmerksam gelesen worden. "Der Anwalt hat wahnsinnig viele Beistrichfehler gefunden," so Schmid. Die Letztversion habe er unterschrieben.

 14:56

Anwälte starten Befragung

Anwalt Dietrich fragt, wie oft Schmid von der WKStA einvernommen wurde Schmid weiß es nicht. Er sei zwei Mal im U-Ausschuss gewesen, weiß Schmid. Dort habe sich Schmid der Aussage entschlagen. Dietrich legt ihn jetzt die Entschlagungsgründe vor - Schmid kann sich auch nicht erinnern. Es geht um die Selbstbelastung, sagte Dietrich. Schmid erklärt, er habe mit seinem Anwalt geredet, der habe ihn einige Paragrafen genannt. Die habe er gesagt.

 14:39

Verteidigung darf zuerst fragen - vorher Pause

Die WKStA lehnt ab - der Richter entscheidet trotzdem für die Verteidigung. Es sei "ein Streit um des Kaisers Bart". Jetzt mal Pause.

 14:36

Anwalt will vor der WKStA fragen

Anwalt Otto Dietrich will entgegen des Usus Schmid vor der WKStA befragen. Er pocht auf "Waffengleichheit".

 14:22

Richter beendet die Befragung

Der Richter fragt jetzt nach der ÖVP-Vermutung, es sei Schmid selbst gewesen, der sich die ÖBAG zurecht gezimmert habe. Schmid schüttelt den Kopf, es sei "denkunmöglich", dass er alleine das schaffe. Dann der letzte Chat, in dem er erneut um die Aufsichtsräte geht. "Wir wollten das mit Martin Wagner durchziehen." Das Kanzleramt habe das aber verhindert. Ob man es nicht doch noch mit Kurz abstimmen wollte? Schmid: "Ja, das hätte man machen müssen." Schmid hat ausgesagt, es sei noch unter keinem Kanzler eine "derart zentralisierte Personalverwaltung" vorgekommen. Kurz sage, dass sei an ihm vorbeigegangen. Schmids Konter; "Personal und enge Koordinierungen seien ihm sehr wichtig gewesen. "Ich habe das aber als sehr professionell empfunden." In der Vorgänger-Regierung sei das Kanzleramt beim Finanzressort nicht eingebunden gewesen.

 14:13

"Verstehe nicht, warum Kurz das sagt"

Der Richter hält Schmid jetzt eine Aussage von Kurz vor. "Ich habe es nicht angestrebt", dass Schmid ÖBAG-Chef werde. "Ich verstehe nicht, dass Kurz das sagt", kontert Schmid. Helmut Kern, späterer ÖBAG-Chef war auch der Vorschlag des Kanzleramtes: "Von Herrn Bonelli und Kurz."

 14:05

"Du bist Familie" - "Dichand und ich haben Flug gebucht"

Es geht um einen langen Verlauf zwischen Schmid und Blümel, es geht um das Zögern Kurz', den Aufsichtsräten zuzustimmen, Zwei der Chats sind brisant: "Dichand und ich haben Flug gebucht", schreibt Schmid an einer Stelle über einen gemeinsamen Urlaub mit den Krone-Herausgeber. Später versichert Blümerl Kurz. "Du bist Familie", Was Blümel damit gemeint habe? "Thomas, du bist ein Teil von uns", habe das bedeutet.

 13:59

Termin mit Sebastian

Neuer Chat, dasselbe Spiel. Es geht wieder um eine Kandidatin für den Aufsichtsrat. "Schauen wir sie uns an und dann machen wir einen Termin mit Sebastian." schreibt Bonelli. Ob das die normale Vorgangsweise sei?, fragt Radasztics. "Ja", sagt Schmid.

 13:46

Streit um Aufsichtsräte: "Gut steuerbar"

Richter Radasztics liest einen Chat-Verlauf Schmid mit Bonelli, es geht wieder um den Aufsichtsrat der Öbag, es geht eher unfreundlich zu. Bonelli warf Schmid Dilettantismus vor, Schmid begründet das mit dem "Palawatsch" vor weil die Anwältin Christine Canasta abgesagt hatte. Schmid bezeichnete die ehemalige ÖVP-Ministerin Karmasin als "gut steuerbar". Schmid: Das Kanzleramt habe Wert darauf gelegt, dass die gemeinsamen Ziele verfolgt werden.

 13:41

Pipsi und Popsi

Der nächste Chat: Es geht um ein Treffen zwischen Wolf und Löger, zunächst war dss Schwarze Kameel angedacht, das sitzen aber auch "Pipsi und Popsi", ist das Schmids Assistentin zu öffentlich, Man entschied sich dann für das Park Hyatt.

 13:34

"Unmöglich": KTM-Chef nicht in den ÖBAG-Aufsichtsrat

Der Richter zitiert einen Chat, in den Schmid KTM-Chef Stefan Pierer als ÖBAG-Aufsichtsrat vorschlug. Schmid sagt, er habe gedacht, dass Pierer Kurz gefallen könnte. Er habe von Kurz "ein eindeutiges Nein" bekommen, das er dann nicht mehr hinterfragt habe.

 13:25

Lästerei im Kabinett: Watsche

Der Richter zitiert einen neuen Chat: "Er sieht so unsympathisch aus". Wen er gemeint habe? Schmid erklärt, das sei ein Aufsichtsratskandidat der FPÖ gewesen", so Schmid der eine "Lästerei" im Kabinett zugab. Die Aufsichtsratssache sei Chefsache gewesen, habe ein Sprecher des Finanzministeriums geschrieben - und es habe ihn geärgert, dass Namen in den Medien seien. "Ich gebe dir eine Watsche", schrieb der Sprecher an Schmid. "Wir hatten einen raueren Ton."

 13:20

"Es taugt mir"

Richter Radasztics hält Kurz einen neuen Chat: "Es taugt mir, dass du mir da zutraust." Schmid sagt, er habe sich damals für das Hearing des ÖBAG beworben. Ohne sein Backing hätte ich mich nicht beworben." Das sei für ihn ein Grund, sich zu bedanken, Ohne Unterstützung hätte er sich nicht beworben? Schmid: "In diesem Bereich hat man immer die Unterstützung vom irgendwen."

 12:22

Pause

Nach einem turbulenten Vormittag wird eine einstündige Mittagspause angesetzt.

 12:08

"Ich liebe meinen Kanzler"

... chattet Kurz an Schmid, wie er das verstanden habe? "Das war im Zuge der Debatte um die Aufsichtsräte." Interessant die Reaktion von Kurz, der sich kopfschüttelnd an den Anwalt wendet. "Kriegst eh alles, was du willst", antwortet Kurz damals. Schmid antwortet: "Ich liebe meinen Kanzler." Kurz hatte vor Gericht ausgesagt, er habe Schmid damit bremsen wollen, im Sinn von "Du bekommst den Hals nicht voll." Schmid kann sich das nicht vorstellen, er habe es eher als Lob aufgefasst.

 12:03

"Kurz sch... sich voll an"

Schmid gab zu, dass er bei allen ÖBAG-Beteiligungen habe werden wollen, aus heutiger Sicht sehe es aber nicht mehr so. Er habe aber die Unterstützung durch Kurz "gespürt". Kurz hatte ausgesagt, er habe Schmid bremsen wollen. "Kurz scheißt sich voll an" so ein weitere Chat. Kurz Team habe einfach Angst gehabt, dass die ÖBAG zu teuer werde. Kurz sei aber auch ein guter Chef gewesen, erklärt Schmid.

 11:58

Wandern mit Sebastian Kurz

Der nächste Chat, Schmid schreibt dass dass Kanzleramt "hysterisch" sei, auch der seinerzeitige Presse-Chefredakteur Rainer Nowak kommt in dem Chat vor. Schmid kann sich nicht an Details erinnern Sehr wohl erinnern kann sich Schmid daran, dass er auch privat mit Kurz verkehrte, etwa bei Abendessen in Restaurants, aber: "Selbst wenn wir wandern waren, war es nicht nur privat. Man hat immer auch über den Job gesprochen."

 11:51

Der Richter bohrt nach: "Da spießt es sich"

Radasztics fragt nach, ob Schmid tatsächlich gleich zur ÖBAG wollte, er aber doch im Finanzministerium weiterarbeitete. "Das spießt es sich doch." - "Nein, finde ich nicht. man arbeitet eben weiter und handelt seine Termine ab, das ist alles sehr intensiv." Wortreich erklärt Schmid, dass er sich immer schon für die Staatbeteiligungen interessiert habe . "Das war allgemein bekannt."

 11:37

Schmid: "Ich stürze mich in die Donau"

Schmid schreibt an FPÖ-Mann Schiefer "Ich will so schnell als möglich zur ÖBIB (später ÖBAG), aber Sebastian will dass ich (im Finanzministerium) bleibe." Schmid erklärt, zu Beginn von Türkis-Blau habe Kurz Stabilität in der Regierung haben wollen. Schmid schreibt Tage später an Blümel: "Ich stürze mich in die Donau." Blümel antwortet: "Ich springe gleich drauf." Schmid erklärt, er habe sich über einen Ministerkandidaten aufgeregt, der ihn nicht gepasst habe. "Wir hatten eine sehr grobe Sprache,"

 11:33

"Kurz wusste Bescheid"

Der nächste Chat Schmid mit Blümel: Wieder geht es um den ÖBAG-Aufsichtsrat, Schmid schreibt, dass Kurz "Bescheid wusste", kann sich aber nicht erinnern, ob er selbst Kurz informiert hatte.

 11:30

"Blümel ist hart, aber lustig"

Anhand eines Chats fragt der Richter Schmid nach seinem Verhältnis zum damaligen Koordinierungsminister Gernot Blümel (später Finanzminister) Schmid erklärt, das Blümel als Regierungskoordinator wichtig war. Politische Freundschaft? "Ich hatte ein gutes Verhältnis: Hart, aber lustig."

 11:19

Richter klopft die Chats ab

Der Richter will jetzt wissen, was Schmid mit Kurz im Herbst 2017 besprechen wollte. Schmid kann sich nicht genau erinnern. Ein weiterer Chat: Schmid schildert die neue ÖBAG und schreibt "ein cooler Deal für die ÖVP". Schmid erklärt die Drittel-Verteilung nach Parteien im Aufsichtsrat, dagegen "hat die ÖVP nichts" dagegen. Jetzt will der Richter wissen, warum die ehemalige FPÖ-Vizekanzlerin Susanne Riess in Chats vorkomme. Schmid sagt, Kurz habe Riess sehr geschätzt. Schmid schickte eine Grafik, wie die ÖBAG strukturiert werden soll. Die geht Radasztics jetzt mit Kurz Punkt für Punkt durch.

 10:55

Kanzleramt "schoss" Aufsichtsrat ab

Es geht weiter um den ÖBAG-Aufsichtsrat, Schmid erzählt, dass der Kandidat Wagner vom Kanzleramt "abgeschossen worden" sei. Geworden sei am Ende der Spitalsmanager Helmut Kern. Der Richter fragt nach - und Schmid sagt "ganz klar": "Es gab ein System, bei dem solche wichtigen Personalentscheidung eng abgestimmt wurden. Sie haben mitgeredet. "Ich werde da emotional, aber es ist doch ganz klar, dass sie so wichtige Entscheidungen treffen." Es gibt 10 Minuten Unterbrechung,

 10:48

Schlittenfahrt mit Sigi Wolf

Der Richter will wissen, warum nicht Ex-Magna-Chef Siegfried Wolf Aufsichtsratschef wurde, den Kurz ja favorisiert habe. Da seien die Russland´-Sanktionen das Problem gewesen. Er habe gegen Wolf argumentiert, es sei Kurz aber auf die Nerven gegangen, dass er sich bei den Aufsichtsräten eingebracht habe. Wolf wäre "nicht so super gewesen. Es kann sein, dass er mit mir Schlitten gefahren wäre. Die Frage ist aber, wo wäre er hingefahren." Es gibt Lachen unter den Journalisten.

 10:46

Nur einen Meter von Kurz entfernt

Schmid sitzt übrigens im Zeugenstand nur einen Meter von Kurz entfernt, der auf der Anklagebank Platz genommen hat. Schmid kehrt Kurz allerdings den Rücken zu. Kurz und Bonelli unterhalten sich immer wieder miteinander.

 10:42

Info auf der Feststiege - und Palawatsch

Schmid erzählt, dass er Kurz von der Vereinbarung mit Schiefer auf der Feststiege des Kanzleramts informiert hatte. Er sei daraufhin zum damaligen Kurz-Kabinettschef Brünner zitiert worden, der die Vereinbarung abgelehnt hatte. Dadurch habe es einen "Palawatsch" gegeben, Kurz habe die FPÖ offenbar nicht im Aufsichtsrat haben wollen.

 10:35

Wie wurde ÖBAG-Aufsichtsrat ausverhandelt?

Es geht jetzt um den Sideletter, dass jede Koalitionspartei jeweils ein Drittel nennen darf. Er habe das Papier selbst nicht gesehen - aber es sei eher um die Frage gewesen, ob es einen oder zwei Vorstände gegeben habe Es sei sinnvoll, auch die FPÖ ins den Aufsichtsrat zu holen: Je ein Drittel ÖVP und FPÖ, ein Drittel für Betriebsräte. Schmid bestätigt, dass er das Papier aufgesetzt habe und die Verhandlungen verschriftlicht habe. Das sei der FPÖ wichtig gewesen - die habe stets vermutet, es wäre nicht eingehalten, Das habe keine rechtliche Bindung gehabt, es sei ein "Gentleman's Agreement gewesen."

 10:30

Richter fragt nach Schiefer

Radasztics will wissen, welches Verhältnis Schmid zu FPÖ-Verhandler Arnold Schiefer habe. Das sei der blaue Zahlenexperte gewesen, erklärt Kurz. Auch bei der ÖBAG sei Schiefer ein "wichtiger Ansprechpartner" gewesen sei, ein Vertrauter des späteren Verkehrsminister Hofer. Es sei mit Kurz abgestimmt gewesen, das ÖBAG-Gesetz mit der FPÖ über Schiefer abzusprechen.

 10:28

Warum nicht Benko?

Der Richter will wissen, warum Schmid nicht zu Benkos Signa wechselte, da habe es auch "konkrete Gespräche gegeben." Schmid: "Das war mein Plan B, wenn die ÖBAG nichts wird."

 10:26

Gespräch mit Kurz?

Radasztics fragt, ob es ein Gespräch gegeben habe, in dem entschieden wurde, dass er ÖBAG-Chef werde. Schmid: "Das war eigentlich immer klar. Ich war mir sicher, er will mich dort sehen - ich war mir seiner Unterstützung sicher."

 10:23

Kurz sah Schmid bei der ÖBAG

Schmid erzählt, dass Kurz ihn "bei der ÖBAG gesehen" habe. Das sei der übliche Polit-Sprech gewesen. Er habe sich da auch bestärkt gefühlt, die ÖBG-Führung anzustreben. Er habe Kurz immer wieder über die Arbeiten am ÖBAG-Gesetz informiert,

 10:20

Damit belastet Schmid Kurz erneut

Schmid bleibt also bei seiner Aussage, dass Kurz stets alle Fäden zog. Kurz hatte sich im U-Ausschuss lediglich als "informiert" bezeichnet. Schmid erzählt jetzt, warum alle mit der alten ÖIAG unzufrieden war, weil sich der Aufsichtsrat selbst erneuert habe, das habe zu "unkontrollierten Alleingängen" geführt.

 10:17

Schmid: Kurz hatte ein Veto-Recht

Schmid erklärt, man habe "in die Gänge kommen müssen" weil einzelne Verträge von Aufsichtsräten ausgelaufen seien. Zwar sei das Finanzministerium in der Entscheidungshierarchie bei der Wahl der Aufsichtsräte sehr oben gewesen - das Kanzleramt habe aber ein Vetorecht gehabt

 10:11

Schmid: "Keine Entscheidung ohne Kurz"

Auch die FPÖ habe über Arnold Schiefer das Thema gut gekannt, erklärt Schmid. 2017 nach Bildung von Türkis-Blau habe eine Arbeitsgruppe das ÖBAG-Gesetz formuliert. Es habe die Debatte gegeben ob es einen oder zwei Vorstände geben soll (es wurde dann einer: Schmid). Auch über Personen ist diskutiert wurde: Mit Kurz, Bonelli und dem Finanzminister Löger seien Namenslisten diskutiert worden, "Ich muss es klar sagen: Es war denkunmöglich, das ohne Zustimmung mit Kurz zu machen."

 10:09

Kurz war an der Verstaatlichten seht interessiert

Schmid erzählt, dass Kurz sehr interessiert an der Verstaatlichten gewesen sei, was er gut gefunden habe. Und er, Schmid, sei an einem Job dort interessiert gewesen. Es sei auch klar gewesen, dass die ÖBIB eine AG, eben die ÖBAG, werden sollte.

 10:03

Kurz an Schmid: "Schau Dir die Verstaatlichte einmal an"

Schmid erklärt jetzt seine Rolle bei den Koalitionsverhandlungen mit der FPÖ im Jahr 2017. Er sei Generalsekretär des Finanzministerium dabei gewesen, etwa bei einer vertraulichen Runde zur ÖBAG. Der Richter will wissen, warum die ÖBIB bzw, die ÖBAG neu aufgesetzt werden mussten. Schmid erklärt, man sei sehr vom Ministerium abhängig gewesen. Das sei eine "echte Schwäche" gewesen. Die ÖBIB hatte immer Weisungen abholen müssen. 2017 habe Kurz zu ihm gesagt "Schau Dir das mal an". Es sei der politische Wunsch gewesen.

 10:00

Inhaltliche Absprache und Urlaube?

Der Richter fragt, ob er sich um U-Ausschuss mit Kurz abgesprochen habe. Schmid sagt, er habe sich immer wieder mit ÖVP-Leuten abgesprochen, da sei der Satz: "Ich würde nicht mit ihm auf Urlaub fahren" gefallen als es um sein Verhältnis zu Kurz gegangen sei.

 09:53

Ein Freund von Kurz?

Der Richter weist auf die Wahrheitspflicht hin. Schmid soll seinen beruflichen Werdegang schildern. Studium, Tätigkeiten im Finanz- und Bildungsministerium, im Parlament (bei Schüssel) und dann Finanzministerium. Radasztics fragt, wie er Kurz kennengelernt habe. Kurz sei damals Staatssekretär beim damaligen Vizekanzler Spindelegger geworden, damals habe er eine gute Beziehung zu Kurz aufgebaut. Man habe in diesem Team "sehr gut kooperiert". Freundschaft? "Damals hätte ich gesagt ja, heute habe ich mit diesen Leuten nichts mehr zu tun".

 09:39

Schmid wird aufgerufen - er betritt den Saal

Da Schmids Aussage noch nicht beim Akt ist, will der Anwalt die Befragung bei Null beginnen. Schmidt soll also nicht gefragt werden, ob er bei seiner Vernehmung vor der WKStA bleibt. Der Richter sagt, er habe das ohnehin nie vorgehabt. Schmid wird aufgerufen und betritt den Saal mit seinem Anwalt Kier den Saal.

 09:34

Kurz-Anwalt attackiert WKStA

Richter Michael Radasztics will Schmid aufrufen - doch Kurz-Verteidiger Otto Dietrich nennt die Vorgangsweise der WKStA "nicht gesetzeskonform", weil immer neue Chats zum Akt genommen werden. Der Richter solle dafür sorgen, dass alle Chats vorgelegt werden. Dietrich sieht "massiv die Rechte des Beschuldigten verletzt". Die WKStA kontert, sie habe lediglich Behauptungen von Kurz richtig stellen wollte. Es sei Kurz gewesen, der die Beweisthemen massiv ausgeweitet habe. Vorgelegt würden jetzt alle Chats von Schmid mit ÖGB-Chef Katzian.

 09:28

Kurz ist da

Der Richter ruft den Termin auf, die Angeklagten kommen in den Saal: Der Richter bittet alle Platz zu nehmen, Kurz bleibt stehen. Jetzt müssen die Kameras raus - Kurz und Bonelli setzen sich.

 09:24

Stehender Kurz

Die Kameras haben sich jetzt im Gerichtssaal aufgebaut, alles wartet auf die Angeklagten Kurz und Bernhard Bonelli. Es ist ein Ritual: Kurz und Bonelli bleiben stehen, bis die Fotografen wieder weg sind. Grund: So gibt es keine Fotos mit Kurz auf der Anklagebank.

 09:17

Mann mit Maske huscht hinein

Sebastian Kurz ist bereits eingetroffen, alle rätseln was mit Thomas Schmid ist. Jedenfalls ist gerade ein Mann mit Maske und Pudelhaube vorbeigehuscht, war er das?

 09:14

Deutsches TV ist da

Der Auftritt Schmids erregt Interesse über die Landesgrenzen hinaus: Auch ein Kamerateam der ARD drängt sich unter den Journalisten.

 08:53

Wie sehr wird Kurz heute belastet?

Bei einer früheren Verhandlung versuchte Ex-ÖBB-Vorstand Arnold Schiefer Kurz eher zu entlasten. Heute dürfte es im fall von Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid anders werden. Der Tiroler hatte Kurz in seiner Vernehmung von der WKStA richtiggehend eingetunkt.

Kurz-Prozess © APA/Fohringer

 08:50

Enormer Andrang bei Gericht

Guten Morgen aus dem Wiener Straflandesgericht. oe24 ist bereits vor Ort. Hier herrscht großer Medien-Andrang. Die Anwälte von Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz sind soeben angekommen.

 08:30

Verliert Schmid Kronzeugen-Status?

Schmid behauptet, Kurz habe ihn ersucht, die ÖBAG zu übernehmen. Der Ex-Kanzler meint hingegen, dass Schmid die treibende Kraft gewesen sei. Auch bei den Aufsichtsratsbestellungen gehen die Aussagen auseinander: Schmid hatte ausgesagt, dass "drei von vier" auf dem ÖVP-Ticket sitzende Aufsichtsräte von Kurz persönlich ausgesucht wurden. Kurz bestreitet das. Wenn Schmid heute der Lüge überführt wird, könnte das dazu führen, dass er den Kronzeugen-Status endgültig verliert. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.

 07:40

Wird Schmid im Gericht der Lüge überführt?

Aus dem Umfeld der Kurz-Anwälte ist im Vorfeld der heutigen Einvernahme zu hören, dass man schwere Geschütze gegen Schmid auffahren will. Konkret soll der Ex-ÖBAG-Chef im Gericht der Lüge überführt werden, indem neue Chats vorgelegt werden.

 07:25

Schmids Aussage wird brisant

Für den Ex-Kurz-Vertrauten geht es heute auch um seine Glaubwürdigkeit - und die Frage, ob er bei den schweren Anschuldigungen gegen den Ex-Kanzler wirklich die Wahrheit gesagt hat. Falls nicht, dann wackelt auch Schmids Kronzeugen-Status.

 07:10

Herzlich Willkommen zum Live-Ticker

Der fünfte Verhandlungstag im Prozess gegen Sebastian Kurz wegen Falschaussage im Ibiza-Untersuchungsausschuss ist am Montag abermals prominent besetzt. Der ehemalige Finanz-Generalsekretär Thomas Schmid soll darüber Auskunft geben, wie eng das Verhältnis zum Ex-Kanzler während dessen Regierungszeit war und ob Postenbesetzungen in der Staatsholding ÖBAG abgesprochen wurden. Schmid strebt den Kronzeugenstatus in der türkisen Umfragen-Causa an.