Trotz der schweren Vorwürfe gegen Egisto Ott und Martin Weiss erhalten beide weiterhin ein Beamtengehalt, also Steuergeld.
Die Vorwürfe gegen den ehemaligen BVT-Beamten Egisto Ott und den ehemaligen Chef der Spionageabwehr Martin Weiss wiegen schwer. Ott soll Hunderte illegale Abfragen gemacht haben, Personen bespitzelt und Handydaten an Russen weitergegeben haben. Weiss, der sich nach Dubai abgesetzt hat, um einer Strafverfolgung zu entgehen, soll dem Ex-Wirecard-Chef Jan Marsalek - der ebenso unter Spionageverdacht steht - zu Diensten gewesen sein.
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So viel kassieren Ott und Weiss
Jetzt berichtet der "Falter", dass sowohl Ott als auch Weiss nicht vom Innenministerium entlassen wurden und weiterhin ein Beamtengehalt beziehen - obwohl sie wohl nie wieder zu ihrer Arbeit zurückkehren werden. Demnach ist Weiss seit April 2023 nicht mehr karenziert. Im Jahr 2017 ließ er sich nach einem "Burnout" freistellen, diente dann aber dem mutmaßlichen Putin-Spion Jan Marsalek als Sicherheitsberater. Seit April letzten Jahres ist er also wieder Beamter im Innenministerium und kassiert 4.100 Euro brutto monatlich. In Summe also 65.600 Euro brutto. Wegen der Suspendierung wurde der Sold jedoch um ein Drittel gekürzt.
Und auch Ott wird seit seiner Enthaftung wieder ein Gehalt ausgezahlt. Konkret erhält er 2.700 Euro brutto. Nur während Otts Zeiten in U-Haft erhielt er kein Geld. Das Innenministerium bestätigt den entsprechenden "Falter"-Bericht.
Möglich ist das, da eine Entlassung eine Disziplinarstrafe ist. Ein entsprechendes Disziplinarverfahren ist jedoch ausgesetzt, solange das Strafverfahren noch läuft.