Affären

SPÖ im U-Ausschuss: »Wolf mit Gold über die Grenze«

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Es war einer der Aha-Augenblicke im ÖVP-Korruptions-Ausschuss: Es geht um das Eurofighter-Verfahren und um einen ominösen Goldtransport. 

Es ist Mittwoch kurz nach 12, als man im Camineum der Hofburg eine Stecknadel fallen gehört hätte. Ex-Magna-Chef Siegfried Wolf hat eben im ÖVP-Korruptions-U-Ausschuss von einem „Tsunami an Desinformation“ im Zusammenhang mit seinem Steuernachlass gesprochen und so nebenbei auch allerlei Klagen angekündigt.

Krainer lotet Nervenkostüm Sobotka aus

Eben ist der SPÖ-Abgeordnete Jan Krainer mit dem Fragen an der Reihe, immer eine zähe Angelegenheit. Krainer lotet oft bewusst aus, wie stark das Nervenkostüm von Ausschusschef Wolfgang Sobotka ist. Krainers Fragen wurden schon ein paar Mal abgelehnt, dann kam diese: „Wissen Sie etwas über Goldtransporte über die Grenze.“ Verfahrensrichter Wolfgang Pöschl ist konsterniert, er spricht von „Goldtransporten ins Ausland“, was Krainer verneint. Egal, die Frage wird nicht zugelassen. Sobotka kanzelt Krainer ab: "Halten Sie sich endlich an die Verfahrensordnung." Wieder Wortmeldungen. Krainer beharrt auf der Frage. Plötzlich versucht es er es anders: Jetzt fragt Krainer, ob Wolf von einem Verfahren gegen sich wisse, in dem es um einen "Goldtransport über die Grenze" geht. Wolf antwortet dann auf einmal auch: "Ich habe Wahrnehmungen, aber ich entschlage mich der Aussage, weil es ein anhängiges Verfahren gibt." Wolf setzt dann später in der Befragung durch Stephanie Krisper nach: Er sei schon „seit mehr als 20 Jahren“ Beschuldigter.

Goldtransport aus der Schweiz - Ermittlung wegen Geldwäscherei 

Worum geht’s? Tatsächlich ermittelt die WKStA offenbar immer noch in der Eurofighter-Causa und zwar nicht nur gegen Wolf, sondern auch gegen den ehemaligen Magna-Mitarbeiter H. wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten bei den Gegengeschäften. Und dabei geht es offenbar auch um einen Goldtransport von der Schweiz nach Österreich. So bestätigte die WKSta Ermittlungen gegen zwei Beschuldigte unter anderem wegen Geldwäscherei. Viel dürfte dabei nicht herausgekommen sein, angeklagt ist in der Eurofighter-Causa bisher ja ausschließlich „Graf Ali“ Alfons Mensdorff-Pouilly. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.
 

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