Die Rede ihres burgenländischen Klubobmannes ging sogar der FPÖ-Spitze zu weit, es sei ein "einmaliger Ausrutscher" gewesen.
Skandal. Der burgenländische FP-Klubobmann Johann Tschürtz hat sich zu seiner umstrittenen Rede in der Landtagssitzung von vergangener Woche geäußert. So erklärte Tschürtz, dass er mit den vorgelesenen Namen von Wiener Neustädter Volkschülern den „Ansturm“ auf Österreich habe verdeutlichen wollen. Die Reaktion aus der Bundes-FP fiel negativ aus. „Die Namen von Volksschulkindern zu nennen ist unnötig“, so FPÖ-General Michael Schnedlitz – selbst aus in Wr. Neustadt – laut „Standard“. Er habe zu Tschürtz bereits Kontakt aufgenommen. Und dieser habe ihm versichert: "Er wird sich künftig hüten, Volksschulkinder namentlich in die Debatte hineinzuziehen". Die Aktion werde "ein einmaliger Ausrutscher" bleiben.
Wirbel nach Rede
Tschürtz hatte in seinem Redebeitrag zu einem FPÖ-Antrag auf Asylstopp eine Liste von 21 Kindernamen aus einer Wiener Neustädter Volksschule (!) vorgelesen, die Migrationshintergrund vermuten lassen. Der von ihm befürchtete Ansturm sei so groß wie "dreimal die Stadt Eisenstadt" und bestehe hauptsächlich aus "Jungmännern" (!).Anschließend an die Nennung der 21 Namen hatte der FPÖ-Klubobmann in seiner Rede die Abschiebung straffälliger Asylwerber gefordert. Dieser Satz "war nicht für die Schüler gedacht, da diese ja auch nicht straffällig sind", erläuterte Tschürtz erst danach.
Anzeige der Grünen
Der Redebeitrag hatte umgehend Kritik von anderen Landtagsfraktion ausgelöst. SPÖ-Abgeordneter Ewald Schnecker nannte es "bedenklich", die Namen von Schulkindern im Landtag vorzulesen. Für Grünen-Klubobfrau Regina Petrik grenze die Rede an Verhetzung, verstoße gegen Moral und Datenschutz und sei "ein ekelhafter Versuch, Kinder für die eigene parteipolitische Propaganda zu missbrauchen". Die Grünen haben Tschürtz wegen Verhetzung angezeigt.