ORF-Star und Tursky

Westenthaler zum ORF-Star: "Harry Prünster ist eine Witzfigur"

Teilen

ORF-Moderator Harry Prünster macht offen Werbung für den Innsbrucker Bürgermeisterkandidaten Florian Tursky (ÖVP). Das ist gesetzeswidrig, sagt Stiftungsrat Westenthaler.

Wie oe24 berichtete, geht  Harry Prünster mit Florian Tursky vor dem Innsbruck-Wahlkampf auf Tour . So tritt das Duo am Mittwoch in einem Promenadencafé gemeinsam mit Ex-Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) und dem ehemaligen ORF-Stiftungsrat Helmut Krieghofer auf.

"Auftritt verletzt das ORF-Gesetz"

Diese Auftritte des humorvollen ORF-Moderators ("Harrys liabste Hütt'n" und "Harrys schönste Zeit") sorgen nicht überall für Glücksgefühle und gute Laune. "Das ist gesetzeswidrig", sagt ORF-Stiftungsrat Peter Westenthaler gegenüber oe24.

Er zitiert das ORF-Gesetz, Paragraph 1, Absatz 3: "Der Österreichische Rundfunk hat bei Erfüllung seines Auftrages auf [...] die Sicherung der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, der Berücksichtigung der Meinungsvielfalt und der Ausgewogenheit der Programme sowie die Unabhängigkeit von Personen und Organen des Österreichischen Rundfunks, die mit der Besorgung der Aufgaben des Österreichischen Rundfunks beauftragt sind, gemäß den Bestimmungen dieses Bundesgesetzes zu gewährleisten."

Die Auftritte mit Tursky "verletzen das ORF-Gesetz", hält Westenthaler fest.

"Harry Prünster ist eine Witzfigur" 

Westenthaler möchte Prünster "den guten Rat geben: Mein Freund, lass das." Er sei ein beliebter Witzeerzähler, "deshalb kann ich ihn auch eine Witzfigur nennen, was ich als Kompliment verstehe", sagt Westenthaler. Es sei in Prünsters Sinne, nicht gegen das ORF-Gesetz zu verstoßen. Sonst könne er künftig nicht mehr auftreten. Spätestens im April gilt ein strenger Ethik-Kodex im ORF. Doch schon jetzt sei das Mitwirken bei Polit-Veranstaltungen nicht erlaubt, sagt Westenthaler.

Forderung: Generaldirektor soll ein Machtwort sprechen

ORF-Stiftungsrat Westenthaler fordert: "ORF-Generaldirektor Weißmann soll ein Machtwort sprechen. Er soll sich Harry Prünster zur Brust nehmen und auf das ORF-Gesetz hinweisen." Am Mittwoch nach Peter Westenthalers Gespräch mit oe24 nahm der ORF dann eindeutig Stellung.

ORF beendete Zusammenarbeit mit Prünster - nur noch Wiederholungen

Wie der "Standard" berichtete, ließ der ORF am Mittwoch wissen: Mit Ende 2023 schon habe der ORF die Zusammenarbeit mit Prünster beendet, nach einem Auftrag für eine finale Staffel von "Harrys liabste Hütt'n". Nun würden nur noch Wiederholungen der Prünster-Formate im Programm laufen. Es gebe mit Prünster seit Jahreswechsel keine weiteren Verträge oder Beauftragungen. 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten