Ökonom regt auf

Wirbel um Schulmeister-Tweet: "Widerlicher Antisemit"

06.10.2024

Mit einem judenfeindlichen Tweet sorgt Ökonom Stephan Schulmeister für Wirbel. Einen "widerlichen Antisemiten" nennt ihn Bini Guttmann, Mitglied des World Jewish Congress. Auch der Kanzlersprecher greift Schulmeister scharf an.  

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Stephan Schulmeister, bekannter linker Ökonom und Uni-Lektor, teilte auf X eine antisemitische Karikatur.

 

 

Nazi-Vergleich

Sogar einen Nazi-Vergleich postet der Wirtschaftsforscher - wirft den Israelis vor so zu handeln wie damals NS-Propagandaminister Goebbels.

 


 Schulmeister postete:

 

 

 

Kanzlersprecher kritisiert Schulmeister

Kritik kam auch vom Kanzlersprecher Daniel Kosak:

 

 

 

Die SPÖ teilt auf Anfrage mit, dass sie die Posts von Schulmeister nicht kommentiere. "Schulmeister ist kein SPÖ-Mitglied und war auch nicht im Expertenrat von Babler", heißt es. Er habe nur die SPÖ-Forderungen hin und wieder öffentlich befürwortet, sei in der Partei aber, vor allem zur Außenpolitik, kein Faktor. Man werde seine Tweets deshalb nicht kommentieren. 

Schulmeister rudert zurück

Wenig später ruderte Schulmeister am Sonntag zurück und verfasste folgenden Text:


 Eine kleine persönliche Erklärung: Ich versuche, Konflikte als systemisch zu begreifen. Ich versuche daher, deren Geschichte einmal mit den Augen der einen Seiten, dann mit jenen der anderen Seite zu sehen. Im Fall Palästina - Israel (seit 1897, um ein wenig einzuschränken), zerreisst es einem Herz und Hirn, es ist unerträglich und tut sehr weh. Der andere Weg ist jener der Parteinahme und der "Wahrheit der einen Seite". Das ist erträglicher, aber man wird selber Teil des Kriegs. Für jene, die mich als Antisemiten sehen: Ich sehe die Geschichte immer auch mit israelischen Augen.
 Allerdings: Wenn gleichzeitig Macht und Ohnmacht immer ungleicher verteilt sind, dann besteht die Gefahr der ganz großen Verbrechen (Armenier-Genozid, Holocaust als Horrorbeispiele).

In letzter Zeit hat mich der aufhaltsame Ausstieg von Kickl & Co. am meisten beschäftigt. Auch hier versuche ich, auch mit den Augen eines Kickl und mit jenen seiner Wähler:innen zu denken - um Ersteren zu bekämpfen und bei Zweiteren Zweifel zu produzieren.
Am meisten wird Österreich eine ÖVP brauchen, die wieder ihre (auch) christlich-sozialen Wurzeln findet und eine SPÖ, die ihre sozialdemokratischen Wurzeln findet.
Ich bin aber kein Berater der SPÖ - vertrete diese Position nämlich seit Mitte der 1990er Jahre.

Allen wünsch' ich einen bedächtigen Sonntag, den Besitzern der Wahrheit und den Zweiflern auch.  

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