Bei Klima-Gipfel

Aktivisten stören Kurz-Rede

15.05.2018

Schwarzenegger forderte Optimismus und erinnerte an tödliche Luftverschmutzung.

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© APA/ Punz
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Mit Unterstützung der Sängerknaben hat der zweite "Austrian World Summit" in der Wiener Hofburg am Dienstag begonnen. Arnold Schwarzenegger, seine Initiative R20 veranstaltet den Gipfel, fand klare Worte zum Klimaschutz. "Man muss aufzeigen, was bereits hier und jetzt passiert", erinnerte der Ex-Gouverneur an die Millionen Menschen, die jährlich aufgrund der Luftverschmutzung sterben.
 

Professioneller Start

Vor den Reden erinnerte ein auf der Videowall präsentierter Film, der in einem Boot rudernde Sängerknaben zeigte und in dem Ausschnitte aus Naturkatastrophen eingeblendet wurden, an die gegenwärtigen Auswirkungen der Treibhausgase. Mit einem anschließenden Bühnenauftritt des Chors startete der Gipfel dabei äußerst professionell. Schwarzenegger bezog sich dann auf eine kürzlich publizierte Studie der WHO, wonach mehr als 90 Prozent der Menschen verschmutzter Luft ausgesetzt und rund sieben Millionen Menschen an den Folgen dieser Belastung jährlich sterben. "Das sind mehr Tote als durch Aids, als durch Tuberkulose", sagte der 70-Jährige, "mehr als durch Kriege getötet werden", unterstrich er die Dringlichkeit eines raschen Handelns. Über diese täglichen Tragödien müsse man sprechen.
 
Was die Energiewende betrifft, so rief Schwarzenegger zu mehr Optimismus und Aktivität auf. Zu oft würde man sich in die Opferrolle begeben und so tun, als ob man den Kampf gegen die fossilen Energien verlieren würde. "Ihr könnt Euch nicht verstecken, wir sind die Gewinner", so der gebürtige Steirer. Es sei die halbe Miete, an sich zu glauben, sagte er den rund 1.200 Gästen in der Hofburg. Und man müsse ein riesiges Gewicht stemmen.
 

Aktivisten stören Kurz-Rede

Der erste Mann am Podium war jedoch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), der aber von Aktivisten der NGO "System Change, not Climate Change" verdrängt wurde. Eine Sprecherin der Gruppe kam ans Mikrofon, kritisierte unter anderem die Förderung von fossiler Energie und den Bau der dritten Piste am Flughafen Wien. Kurz wie auch die Saalordner ließen die Aktivisten gewähren. "Das Statement zeigt, dass Klimaschutz ein Thema ist, das bewegt", kommentierte der Kanzler die Aktion.
 
"Bei einem muss ich in dem vorhin gesagten recht geben: Es geht nicht darum, was gesagt wird, sondern was getan wird", ging der Bundeskanzler auch inhaltlich auf das zuvor Gehörte ein und betonte zugleich, dass Wirtschaft und Klimaschutz kein Widerspruch seien. Die Frage sei nicht "Wachstum oder Nachhaltigkeit, sondern ein nachhaltiges Wachstum sei gefragt". "Wir brauchen einen CO2-Mindestpreis im Emissionshandel", forderte Kurz. Und zu UN-Generalsekretär Antonio Guterres meinte er, "und wir brauchen auch die USA", die wieder Teil des Pariser Klimaabkommens werden sollten.
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