Jetzt regt sich innerhalb der Ärzteschaft Protest gegen die Luxus-Kampagne des Ärztekammer-Präsidenten.
Rund 7 Millionen Euro dürfen Parteien im Wahlkampf ausgeben – doch für Ärztekammer-Präsident Günther Steinhart sind das bestenfalls Peanuts: 10 Millionen Euro an Kammergeldern buttert er in eine Kampagne gegen Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und dessen neueste Reform. In der Reform soll die Ärztekammer teilweise ihr Veto-Recht gegen neue Arztstellen bzw. Primär-Versorgungszentren verlieren.
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Der Brachial-Protest ist sogar innerhalb der Ärzteschaft umstritten. „Da versucht sich eine schwache Kammerführung zu retten“, diagnostiziert ein langjähriger Ärzte-Vertreter, der nicht genannt werden will, gegenüber oe24 und verweist auf die Vorwürfe gegen Steinhart in der Equip4Ordi-Affäre. Der Ärger in der Kollegenschaft sei groß - um so mehr als "die Kammerbeiträge nicht eben gering sind".
"Konflikt auf dem Rücken der Patienten"
Kein Problem offen zu reden hat die Wiener Ärztin Eva Pilz: „Ich bin erstaunt, dass soviel Geld da ist.“ Dass Ärzte-Chef Steinhart im Kampf gegen die Gesundheitsreform jetzt auch noch mit einer Aufkündigung des Kassenvertrages drohe, sein ein „Wahnsinn“: „Da wird gesagt, man vertrete Interessen der Patienten – tatsächlich trägt man den Konflikt auf dem Rücken der Patienten aus, die ja in diesem Fall beim Arzt bezahlen müssten.“ Immerhin gebe es genug Patienten, die arm sind, so Pilz.