Diskussion über Ausschluss der Rechtsaußen-Partei
Armin Wolf fordert Einladung von AfD in Talkshows
09.08.2023In deutschen Medien und in Sozialen Netzwerken wird häufig über die Frage diskutiert: Darf man die AfD in Talkshows einladen? ORF-Star Armin Wolf hat dazu eine klare Meinung.
AfD-Politiker in deutschen Talkshow-Sendungen sind ein heikles Thema. Bereits in der Vergangenheit gab es schon häufiger Zwischenfälle. Unvergessen bleibt das ZDF-Interview mit Björn Höcke (AfD), der das Interview schlussendlich abbrach und dem Journalisten drohte. oe24 berichtete.
Jetzt schaltet sich auf ORF-Anchor Armin Wolf in die Diskussion, ob Politiker der "Alternative für Deutschland" in TV-Formate eingeladen werden sollten, ein. "In Deutschland wird regelmäßig darüber diskutiert, ob ARD und ZDF die AfD zu Talkshows, (Live-)Interviews o. Sommergesprächen einladen sollen. Hier argumentieren ein Journalist u. ein Jurist dagegen.", schreibt Wolf und verweist auf einen entsprechenden Tweet. "Ich finde das nicht überzeugend."
'Wenn die AfD eine verfassungsfeindliche Partei ist, dann...'
Wolf argumentiert: "Wenn die AfD eine verfassungsfeindliche Partei ist, die die Demokratie gefährdet, dann müsste sie von Wahlen ausgeschlossen und verboten werden. Das ist sie nicht. Vielmehr ist sie in vielen deutschen Parlamenten eine große Partei." Das Urteil, ob eine Partei demokratisch legimitiert sei, müsse am Ende von Höchstgerichten gefällt werden.
Dennoch, so betont es Wolf, heiße das nicht, "dass die AfD in jeder Talkshow sitzen muss. Aber in Formaten, in die alle Parlamentsfraktionen eingeladen werden (Sommergespräche, Wahlrunden etc.), fände ich einen Ausschluss problematisch."
Ausschlussgrund für Armin Wolf
Aber auch der "ZiB2"-Moderator setzt Grenzen. "Ein Ausschlussgrund wäre für mich, wenn Vertreter (egal welcher Partei) in Gesprächen wiederholt u. erwartbar übliche Regeln nicht einhalten, also Menschen verleumden, zu Gewalt aufrufen, die Sendung aktionistisch missbrauchen usw. Das Hausrecht gehört jedenfalls den Sendern.", so Wolf. Selbstverständlich habe auch keine Partei das Anrecht, zu bestimmen, welche Themen, wie oft und wann diskutiert werden. "Und Sender müssen nicht jede·n Vertreter·in interviewen, sondern suchen ihre Gäste aus. Und Politiker·innen können Interviews verweigern", erklärt der 56-Jährige abschließend.