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Maximale Aufmerksamkeit erregten die Klimakleber diese Woche: Was sie wollen.

Wien/Graz. Am Montag setzte sich die Psychologiestudentin Anja Windl (25) nicht in den Hörsaal, sondern blockierte mit anderen Aktivisten der „Letzten Generation“ den Frühverkehr in Graz. Hunderte Autofahrer hupten genervt, die Polizei musste die Blockade auflösen. Windl: „Für uns ist das nicht angenehm. Aber es geht darum, dass die Regierung nicht einmal die einfachsten Maßnahmen wie Tempo 100 auf der Autobahn umsetzt.“

Bis ins Gefängnis. Die Klima-Aktivisten der „Letzten Generation“ haben sich in Österreich bisher nur in Wien mit bloßen Händen auf den Asphalt geklebt. Jetzt setzen sie Aktionen in den Bundesländern – und Museen: Erstmals klebten sich zwei Aktivistinnen am Donnerstag vor das Dinosaurier-Skelett im Naturhistorischen Museum. Sie sind bereit, für ihre Aktionen ins Gefängnis zu gehen.

»Ich will mit Hunderten Leuten auf die Straße«

Kleine Kerngruppe. Für den Radau, den die Aktivisten machen, sind es sehr wenige. In Wien gehören höchstens 20 Personen zum harten Kern. ÖSTERREICH hat einen von ihnen getroffen.

„Ich will mit Hunderten Menschen auf die Straße. Dann müssen wir uns auch nicht mehr festkleben“, sagt David Sonnenbaum (35). Er hat sieben Jahre lang gearbeitet, seit der Räumung des Lobau-Protest-Camps ist er Vollzeit-Aktivist. „Jede andere Form des Protests gegen den todbringenden Klimawandel wird ignoriert“, begründet er die Klebe-Aktionen. „Es ist friedlicher ziviler Widerstand. Wir zeigen unser Gesicht, nennen unseren Namen und unser Alter.“

Andere in der Gruppe arbeiten als Chemiker, Biologen, auch ein pensionierter Tischlermeister ist dabei. Sie eint die Überzeugung: Die Zeit drängt.

»3,5 Milliarden Klima-Flüchtlinge bis 2050«

Im Jahr 2050 werden die äquatornahen Regionen der Erde unbewohnbar sein, warnen die Aktivisten vor „3,5 Milliarden Klima-Flüchtlingen“. Und beziehen sich auf UN-Generalsekretär António Guterres: „Wir rasen direkt in die Klimahölle. Die nächsten Jahren entscheiden über alles.“

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