Der deutsche Ableger des russischen Senders ''RT'' (früher Russia Today) produzierte eine Doku über Karin Kneissl mit dem Titel ''Neue Heimat, neuer Weg''. Darin kommt die ehemalige Außenministerin auch ausführlich zu Wort.
"Die Geschichte von Karin Kneissl, ist eine Geschichte von einer Frau, die durch eine mediale Hexenjagd aus ihrem Heimatland vertrieben wurde", erklärt eine Stimme aus dem Off gleich zu Beginn der Dokumentation. Die Reportage wurde am 4. November auf der "RT DE"-Seite veröffentlicht. Die Dreharbeiten und Interviews sollen allerdings bereits vor rund einem Jahr begonnen haben, damals wohnte Kneissl noch im Libanon. Dort lebte sie laut der Doku in Abgeschiedenheit und in einfachen Verhältnissen.
"Sie tauschte den Hass, den sie für ihre angebliche Loyalität zu Russland empfing, gegen die alltäglichen Probleme des eines von einer Krise gebeutelten Landes mit bröckelnder Infrastruktur und mangelnder Stromversorgung", heißt es dort weiter. Jedoch sollte dies nur ein Zwischenstopp werden. "Jetzt ist es an der Zeit, das nächste Kapitel ihrer Geschichte zu erzählen", so die Off-Stimme.
Kneissl arbeitet als Instituts-Leiterin
Treffpunkt für das Gespräch mit Kneissl war die staatliche Universität von St. Petersburg, wo sie mittlerweile einer Tätigkeit nachgeht. Was diese "Tätigkeit" genau ist, geht aus dem rund 20-minütigen Video nicht ganz genau hervor. Fest steht: Sie ist Leiterin des "G.O.R.K.I."-Instituts und in einer rund 20-köpfigen Gruppe werden im Themen wie Energie, Migration, internationale Beziehungen - also Schlüsselfragen der russischen Geopolitik - behandelt.
Kneissl organisiert zudem auf der Universität unter anderem "Verhandlungsseminare". Dabei schlüpfen Studierende in die Rollen der Nationen und müssen deren Interessen bestmöglich vertreten. Die Übung soll dabei helfen, für Verhandlungen und Diplomatie vorbereitet zu werden.
"Drei Messer im Rücken"
"In Russland ist manches klarer, direkter und das liegt mir von der Mentalität. Ich bin auch ein direkter Mensch, da spart man sich Zeit. Aber in Österreich, Mitteleuropa insgesamt, da hat man dann drei Messer im Rücken und wird angelächelt", so Kneissl über die Unterschieden zwischen Russland und Europa.
Bild mit Putin im Büro aufgehängt
Kneissl führt in der Dokumentation auch durch ihr recht geräumiges Büro. Darin hat sie auch einige Bilder aufgestellt, unter anderem auch eines mit Wladimir Putin, als er 2018 in Wien zu Besuch war.