Der Tanz mit Wladimir Putin auf ihrer Hochzeitsfeier im August 2018 im südsteirischen Gamlitz brachte der damaligen Außenministerin Karin Kneissl viel Kritik ein. In einem aktuellen BBC-Interview sagt sie nun, sie würde wieder mit Putin tanzen.
Dieser Walzer sorgte für viel Aufregung: Im August 2018 tanzte die damalige Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) auf ihrer Hochzeit mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin. Nach dem Tanz fiel die Braut vor Putin sogar auf die Knie. Die Aktion sorgte für Schlagzeilen. Jetzt spricht Kneissl in einem BBC-Interview mit Moderator Stephen Sackur über den Besuch Putins auf der Hochzeit.
"Als Putin im Juni 2018 zu einem Staatsbesuch in Wien war, hatte ich ihm eine Einladung zur Hochzeit überreicht. Zu meiner großen Überraschung akzeptierte er die Einladung. So hat das angefangen", erzählt Kneissl. Wie viele andere Spitzenpolitiker sie eingeladen hatte, will sie nicht verraten. "Ich hatte auch Jeremy Hunt (Anm. ehemaliger britischer Außenminister) gefragt, ob er zur Hochzeit kommen mag, aber der Termin überschnitt sich mit seinem Sommerurlaub in Sizilien", sagt Kneissl zu Sackur.
Ob die Einladung und der Tanz mit Putin unklug gewesen sei, will der BBC-Moderator wissen. "Nein, ich denke nicht, dass es unklug war und ich werde diese "Mea-Culpa-Story" nicht anfangen, nach der ich schon in anderen Interviews gefragt worden bin", entgegnet Kneissl. "Nein, ich bereue nicht, dass ich mit Putin einen Walzer getanzt habe und er machte eine Verbeugung und daraufhin habe ich getan was eine Dame macht, wenn sie mit einem Mann getanzt hat", erklärt sie ihren Knicks am Ende des Tanzes.
Kneissl: ''Würde wieder mit Putin tanzen''
Ob sie mit ihm heutzutage wieder mit Putin tanzen würde? "Ja", antwortet Kneissl. "Mit einem Mann gegen den der Internationale Strafgerichtshof einen Haftbefehl wegen des Vorwurfs der Kriegsverbrechen erlassen hat?", fragt Sackur überrascht. "Ja, was hat das eine mit dem anderen zu tun?", antwortet Kneissl. "Ich bin überrascht, dass sie mit einem mutmaßlichen Kriegsverbrecher auf ihrer Hochzeit tanzen würden", sagt der Moderator.
Das Thema Kriegsverbrechen wolle sie so nicht gelten lassen, denn auch Julian Assange (Anm. Wikileaks-Gründer, sitzt in britischer Haft) habe einige Informationen über Kriegsverbrecher in "hochrangigen britischen Zirkeln" gesammelt, so Kneissl.