Die Nervosität im ORF dürfte groß sein – nichts solle das geplante ORF-Gesetz und den dementsprechenden Geldregen für den ORF noch verhindern. Tatsächlich dürfte ORF-Boss Roland Weißmann eine Art ''Maulkorb-Erlass'' an seine Mannschaft ausgegeben haben.
Die Verhandlungen zu der neuen ORF-Haushaltsabgabe sind de facto abgeschlossen. Die türkis-grüne Regierung will die "ORF-Reform" mit einer verpflichtenden Haushaltsabgabe durchpeitschen. Neue durchgesickerte Details zeigen: Der ORF wird für ALLE Österreicher noch teurer als gedacht – mehr dazu HIER.
Statt der ursprünglich ausgemachten ORF-Netto-Haushaltsabgabe von 15,20 Euro pro Haushalt sollen nun 15,30 eingehoben werden. Das bedeutet – es werden wohl über vier Millionen „Haushalte“ blechen müssen. Dazu kommen in einigen Bundesländern noch ORF-Länderabgaben in Höhe von bis zu 6,20 Euro pro Monat hinzu.
Maulkorb-Erlass für ORF-Redakteure
Die ORF-Steuer sorgt derzeit für breite Diskussionen und für viel Kritik. Im ORF selbst hat man den Mitarbeitern die Losung auferlegt, zu schweigen. FM4-Radiochefin Dodo Roscic berichtet in einem E-Mail an ihre Mitarbeiter, dass ORF-Chef Roland Weißmann den "unmissverständlichen Auftrag" an alle Führungskräfte gegeben habe, "politische Einschätzungen" dazu zu unterlassen. Er habe die Führungskräfte "vergangene Woche davon in Kenntnis gesetzt, dass in Bälde mit einem neuen Gesetz zur Finanzierung des ORF zu rechnen" sei. Weiter im E-Mail: "Daran knüpfte er den absolut unmissverständlichen Auftrag, sich in allen Programmen des ORF zu keinerlei Kommentaren dazu, persönlichen Einschätzungen, Jokes oder zu sonst was hinreißen zu lassen. Dieser Bitte schließe ich mich an."
Roscic schreibt weiter: "In der Fläche ist davon bitte nichts zu hören. Niente. Nada. Nichts".
Das E-Mail endet: "Ich muss mich da absolut auf euch verlassen können. Persönlich würde es mich nicht wundern, wenn in dieser schwierigen Zeit zuwiderhandeln disziplinär geahndet wird."