Neue Umfrage
Nur 30 %: Koalition tief im Jammertal
30.09.2023FPÖ bleibt weit vorne +SPÖ auf 2. Platz +ÖVP & Grüne tief abgesackt
Ziemlich genau ein Jahr vor dem regulären Wahltermin im September 2024 ist die türkisgrüne Koalition bei den Wählerinnen und Wählern unten durch. Und zwar nicht nur in der Vertrauensfrage (s. u.) - sondern auch, wenn es um die fürs Regieren notwendige Mandatszahl im Nationalrat geht.
Laut aktueller oe24-Umfrage (Lazarsfeld Gesellschaft, 2.000 Befragte vom 25. - 27.9., maximale Schwankungsbreite 2,2 %) haben ÖVP und Grüne zusammen nicht einmal ein Drittel der Stimmen. Zusammen erreichen sie nur 30 %- 2019 waren es immerhin noch 51,5 %.
Türkiser Absturz. Konkret kommt die Kanzlerpartei ÖVP nur noch auf 21 %. Und das, obwohl das "Hamburger-Video" von Karl Nehammer zum Zeitpunkt der Erhebung noch gar nicht bekannt war. Das würde im Nationalrat nur noch 41 Mandate bedeuten. Derzeit haben sie 71 - 30 ÖVP-Abgeordnete müssten ihre Koffer packen!
Grüner Absturz. Nicht viel besser geht es den Grünen: 9 %ist beinahe der schlechteste Wert seit Antreten von Türkis-Grün - und würde nur noch 17 Mandate bedeuten, derzeit sind es 26.
Keine Mehrheit. Zusammen kämen Türkis und Grün also nur noch auf 58 Sitze -zum Regieren brauchen sie aber 82. Als Zweierkoalitionen gingen sich FPÖ-ÖVP (97 Mandate) SPÖ-ÖVP (89) oder FPÖ-SPÖ (104) aus.
FPÖ vorn. Zurück zur aktuellen Umfrage: Auf Platz 1 ist weiterhin die FPÖ, die Partei von Herbert Kickl kann auf 29 %zulegen. Allerdings: Im Frühjahr hatte sie schon 31 %.
SPÖ vor ÖVP. Den zweiten Platz belegt die SPÖ, Andreas Bablers Partei kommt auf 25 %und liegt damit deutlich vor der drittplatzierten ÖVP. Mit 4 Prozentpunkten ist der Abstand zu Platz 1 allerdings schon beachtlich.
Pink. Die Neos profitieren von der Grünen-Schwäche leicht und kommen auf 11 % (+1), die KPÖ käme mit 3 % nicht in den Nationalrat.
Nehammer holt auch auf. Anders läuft der Trend bei der Kanzlerfrage: Auf die Frage, wer denn nächster Kanzler werden soll, antworten 18 %: Nehammer. Das ist immerhin ein Prozentpunkt mehr als vor einer Woche. Der ÖVP-Chef rückt damit einen Punkt an Kickl heran, der aktuell auf 19 %abrutscht, es kündigt also ein Kopf-an-Kopf-Rennen an. Mit einem kleinen Respektßabstand folgt mit 15 %SPÖ-Chef Andreas Babler.