NGOs schlagen Alarm
Verfehlen der EU-Klimaziele wird Milliarden kosten
30.08.2023
Umweltschützer schlagen Alarm um den Nationalen Energie- und Klimaplan.
Verfehlen. „Mit den bislang vorgesehenen Maßnahmen wird Österreich die EU-Klimaziele um rund 16 Millionen Tonnen an Treibhausgasen verfehlen“, warnt die Umweltschutzorganisation WWF. Am Mittwoch ging die Begutachtungsfrist für den Nationalen Energie- und Klimaplan (NEKP) zu Ende. Die Maßnahmen darin reichen laut der NGO nicht aus. „Wirksamer Klimaschutz muss ganzheitlich geplant und wissenschaftsbasiert angegangen werden, also weit mehr als rein technologische Lösungen umfassen. Daher braucht es dringend ein Energiespar-Paket, ein Bodenschutz-Programm und eine Naturschutz-Offensive im NEKP“, so WWF-Klimasprecher Thomas Zehetner. Gemeinsam mit anderen heimischen NGOs hagelt es scharfe Kritik an den Plänen von Umweltschutzministerin Leonore Gewessler und ihrer Bundesregierung.
Milliarden Euro an Kosten drohen
Zeche. Sollten die von der EU vorgegebenen Klimaziele nicht erreicht werden, müssen Zertifikate aus dem Ausland gekauft werden. „Das kostet mehrere Milliarden Euro“, warnen die Klimaschützer. „Die Nachschärfung des Klimaplans ist unverhandelbar, um die Klimaziele 2030 zu erreichen. Sonst macht sich Österreich nicht nur zum Mittäter der eskalierenden Klimakrise, sondern riskiert Strafzahlungen in Milliardenhöhe”, bekräftigte auch Greenpeace-Klimaexpertin Duregger.
NGOs fordern mehr konkrete Maßnahmen
Aufstand. Auch die NGO Global 2000 fordert eine „umfassende Überarbeitung des NEKP-Entwurfs“. Die Klimaschutzlücke zu den EU-Zielen sei „noch größer als zuletzt dargestellt“. Laut einer Prognose würden im Jahr 2030 um 7,2 Millionen Tonnen CO2 zu viel ausgestoßen.
Mehr Verbote. Während die Klima-NGOs sich alle für mehr konkrete Schritte aussprechen, stellt Greenpeace die radikalsten Forderungen an die Politik: In ihren 55 Maßnahmen „für einen starken Klimaplan“ empfiehlt die NGO unter anderem eine SUV-Steuer und ein Verbot von Kurzstrecken- und Privatjet-Flügen.