Trotz Nominierten wie Vitali Klitschko zeichnete eine Jury in London die Grazer KPÖ-Bürgermeisterin Elke Kahr zur ''World Mayor of the Year 2023'' aus.
Seit Ende 2021 ist Elke Kahr Grazer Bürgermeisterin. Sie war die erste Frau - und erste Kommunistin - in diesem Amt. Jetzt darf sie sich über die Auszeichnung zur "Weltbürgermeisterin" freuen. Unter den Nominierten waren namhafte Stadtchefs wie etwa Vitali Klitschko (Kiew), Ekrem Imamoglu (Istanbul), Kizo Hisamoto (Kobe) oder Burkhard Jung (Leipzig). Insgesamt waren 25 Bürgermeister auf der "Shortlist", also der engeren Auswahl, für den "World Mayor Prize". Verliehen wurde die Auszeichnung von der Londoner City Mayors Foundation.
Die Jury begründet ihre Entscheidung wie folgt: "Elke Kahr, Bürgermeisterin von Graz, Österreich, wurde für ihren selbstlosen Einsatz für ihre Stadt und ihre Menschen als Stadträtin und Bürgermeisterin mit dem Weltbürgermeisterpreis 2023 ausgezeichnet. Bürgermeisterin Kahr hat bewiesen, dass bürgernahe Kommunalpolitik überzeugend und erfolgreich sein kann. Ihre Entscheidung, einen großen Teil ihres Gehalts an Menschen in Not zu verteilen, hat weltweite Bewunderung hervorgerufen."
Kahr spendet bekanntlich einen Großteil ihres Einkommens als Bürgermeisterin. Von den monatlich 8.300 Euro netto behält sie lediglich 2.100 Euro, der Rest wird an Menschen verteilt, die in Geldnot sind.
Das sagte Kahr zu ihrer Nominierung
Im Sommer hatte Kahr im Gespräch mit der APA zur Nominierung gesagt: "Es freut mich natürlich unter den 25 besten und nicht den 25 schlechtesten Bürgermeistern der Welt zu sein". Chancen rechnete sie sich aber nicht aus. "Es ehrt einen, dabei zu sein und bringt vielleicht auch positive Werbung für die Stadt." Klitschko kenne sie eher als Boxer und weniger als Bürgermeister, aber weil er in einem Land sei, das derzeit ein "fürchterliches Elend erlebt, wäre es ihm zu wünschen, dass er es wird", sagte sie damals noch.