Staat kassiert ab

Alarm: Steuern so hoch wie nie!

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Anstieg um 2,1 Prozent: Jeder zahlt schon 10.000 Euro im Jahr.

Die Steuern liegen auf einem absoluten Rekordniveau. Die acht Millionen Österreicher zahlten im Jahr 2014 mehr als 79 Milliarden Euro an den Fiskus. Das bedeutet: Jeder von uns – vom Baby bis zum Greis – blecht im Schnitt knapp 10.000 Euro an Steuern pro Jahr. Ins­gesamt nahm der Finanzminister 2014 um 1,7 Milliarden mehr ein als im Jahr davor.

26 Milliarden Einnahmen aus der Lohnsteuer
Die vorläufigen Zahlen des Finanzministeriums für 2014, die ÖSTERREICH vorliegen, zeigen: Drastisch angestiegen sind vor allem die Einnahmen, die aus der Lohnsteuer kommen. Sie bringen knapp 26 Milliarden Euro, das sind um fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Die dringend notwendige Lohnsteuerentlastung verhandelt derzeit die Steuerreformgruppe der Regierung (siehe unten).

Autofahrer, Raucher, Trinker: Staat kassiert
Auch Genussmenschen mussten 2013 tief in die Tasche greifen. Die Einnahmen aus der Tabaksteuer stiegen um 3,2 Prozent auf 1,7 Milliarden. Die Alkoholsteuer brachte fast um 22 Prozent mehr (164 Millionen). Die neu eingeführte Schaumweinsteuer brachte 8,3 Millionen (7,2 mehr als 2013).

Für Autofahrer hieß es kräftig blechen für die ­motorbezogene Versicherungssteuer, deren Ertrag von 1,8 auf 2,1 Milliarden Euro stieg. Zumindest sanken aber die Einnahmen aus der Mineralölsteuer, weil mehr spritsparende Autos unterwegs sind.
ÖVP-Finanzminister Hans Jörg Schelling freut sich, dass die Einnahmen im Wesentlichen dem Budgetvoranschlag entsprechen. Das Budget sei „auf den Punkt“ eingehalten worden, lässt er ÖSTERREICH wissen.
 

Entlastung für Wenig-Verdiener

Die Steuerverhandler der Regierung unter Kanzler Werner Faymann und Vize Reinhold Mitterlehner trafen am Samstag zur dritten Runde zusammen. Nach vier Stunden Gespräch gab es wenig Fortschritt. Immerhin zeichnete sich eine erste Einigung bei der Entlastung unterer Einkommen bis 11.000 Euro ab. Für jene 2,5 Millionen Menschen, die keine Lohnsteuer zahlen, soll eine Mischform aus Negativsteuer (SP-Modell) und Herabsetzung der Sozialversicherungsbeiträge (VP-Modell) kommen. Ab 11.000 Euro soll der Eingangssteuersatz von 25 Prozent greifen.

Thema der sontäglichen Runde waren auch die Steuerstufen und die Gegenfinanzierung durch Einsparungen.

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