Großzügige Geste von Alfons Haider: Gegenüber ÖSTERREICH kündigt er eine Patenschaft und finanzielle Unterstützung für Arigona Zogaj an.
Alfons Haider bereichert die Debatte um ein Bleiberecht für die Familie Zogaj um eine weitere Facette: Nachdem ihn oberösterreichische Unterstützer der Familie gebeten haben, übernimmt der Schauspieler „sehr gerne“ eine Patenschaft für das 15-jährige Mädchen. Aber nicht nur das: Haider will für ihre Berufsausbildung über den Polytechnischen Lehrgang hinaus aufkommen. In einem offenen Brief appelliert Haider an Innenminister Günther Platter (ÖVP) seine Entscheidung, Arigona Zagaj keinen humanitären Aufenthalt zu gewähren, noch mal zu überdenken. "Ich appelliere an den Menschen Günther Platter, an den Familienvater und Katholiken Platter, dass er noch einlenkt. Ich hoffe auf Weihnachten", so Haider im Interview mit ÖSTERREICH.
Unterschreiben Sie hier eine Unterstützungserklärung für Arigona
Haider gegen Kanzler
Mit seinem Schritt stellt sich Haider auch
gegen Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ), mit dem ihn eine Freundschaft
verbindet. Gusenbauer verteidigte erneut Platters Vorgehen. "Diese
Entscheidung ist erstens zu respektieren und zweitens von ihm zu
verantworten."
Pfarrer erfreut
Arigonas Betreuer, der Ungenacher Pfarrer Josef
Friedl, zeigte sich in einer ersten Reaktion erfreut über Haiders Angebot.
Friedl, der Arigona und ihre Mutter Nurie sowie die Familie im Kosovo
finanziell unterstützt, kann jeden Cent gut gebrauchen: "Das ist
eine Erleichterung. Ich bin für jede Unterstützung dankbar",
so Friedl zu ÖSTERREICH.
Adoption
Eine dauerhafte Lösung scheint eine Adoption durch ein
österreichisches Ehepaar zu sein. Darüber würde das Pflegschaftsgericht im
Bezirk entscheiden. Als Adoptivtochter von Österreichern hätte Arigona
folglich Rechtsanspruch auf die Staatsbürgerschaft. Und darüber entscheidet
in ihrem Fall Landeshauptmann Josef Pühringer. Der ÖVP-Politiker sollte
damit kein Problem haben: Er hat sich wiederholt für den Verbleib des
Mädchens ausgesprochen.
Merkwürdige Homepage
Unterdessen ist eine neue Homepage zur
Causa freigeschalten worden. Sie mutet allerdings etwas merkwürdig an. Man
kommt nur auf eine Startseite und kann danach nirgends hin navigieren. "Nach
Kosovo gehe ich nur als Leiche!" ist dort zu lesen, bebildert mit einem
Foto von Arigona und einem weißen Kreuz mit der Aufschrift "Kosovo".
Das ist alles.
Die Macher der Plattform geben sich als Freunde der 15-Jährigen aus. Das darf aber bezweifelt werden, weil die Seite wohl eher kontraproduktiv wirkt. Die Selbstmorddrohung der jungen Kosovarin im Fall ihrer Abschiebung in ihr Heimatland ist hinlänglich bekannt und war schon in der Vergangenheit als "Erpressungsversuch" abgetan worden.
Pfarrer sieht reinen Diffamierungsversuch
Nach Rücksprache mit
Arigonas Betreuer, Pfarrer Josef Friedl, stammt die Page definitiv nicht von
ihr oder ihren Freunden. Der Geistliche sieht darin viel eher einen der
vielen Diffamierungsversuche, die zuletzt von Arigona-Gegnern gegen das
Mädchen unternommen worden sind.