Ampel-Hype

Alle wollen Wiens Ampel-Pärchen

20.05.2015

Über politische Grenzen hinweg wollen etliche Bürgermeister Ampelpärchen einführen.

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Das nennt sich wohl politischer Coup. Wiens grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou verkündete am Montag, dass die 49 Ampelpärchen erhalten bleiben. Für ihre kreative Idee als Zeichen der Toleranz erntete sie eine Welle der Euphorie: München will Wien kopieren, es gibt Anfragen aus Skandinavien und die politischen Entscheidungsträger in den Ländern diskutieren das Thema eifrig. Ein ÖSTERREICH-Überblick, warum Innsbruck und Salzburg bald nachziehen, aber Graz und Klagenfurt blockieren.

Begeistert: Innsbruck, 
Linz, Salzburg und St. Veit

10 Ampeln für Innsbruck. Just im konservativen Tirol stehen die Chancen am größten. Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck) und Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) sind positiv: „Ich stehe dem offen gegenüber“, so Oppitz-Plörer. Die für Verkehrsfragen zuständige Vizebürgermeisterin Sonja Pitscheider (Grüne) kündigt an: „Wir streben 10 Ampeln im Zentrum an, wollen das unkompliziert umsetzen. Die Kosten sind ja nicht so hoch.“

Salzburg will Ampeln. Auch Salzburg will mitziehen: „Salzburg will die Ampeln zukaufen. Es soll so schnell wie möglich umgesetzt werden“, heißt es aus dem Büro von Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ).

Probebetrieb in Linz. Positive Signale auch aus Linz: „Ich habe nichts dagegen“, so Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ). Eine Initiative will die Ampelpärchen rund um den Christopher Street Day am 27. Juni testen.

Eisenstadt & St. Veit positiv. Auch Eisenstadt (B) und St. Veit (K) sind offen: „Ich hätte kein Problem damit“, so Eisenstadts Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP). „Ich kann mir das als Zeichen der Toleranz vorstellen“, sagt St.-Veit-Boss Gerhard Mock (SPÖ).

Klares Nein in Graz. Eine klare Absage kommt aus der steirischen Landeshauptstadt: „Wem Rot und Grün nicht reichen, der verkennt etwas wirklich Wichtiges. Das machen wir in Graz sicher nicht. Die Stadt hat kein Geld, 1.400 Euro pro Ampel auszugeben“, sagt Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP).

Kärnten: Kein Geld. Kärntens große Städte sind dagegen: „Kärnten hat wichtigere Dinge zu tun“, so Villachs Bürgermeister Günther Albel (SPÖ). „Kein Geld, unsere Stadt muss sparen“, so Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) aus Klagenfurt.

Jochen Prüller

 

Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou „erfand“ die Wiener Ampelpärchen. Dazu das Interview.

ÖSTERREICH: Wer aller inter­essiert sich jetzt schon für die Wiener Ampelpärchen?

Maria Vassilakou: Es gibt Anfragen aus Purkersdorf, Linz, Salzburg sowie aus diversen Tiroler Städten.

ÖSTERREICH: Und international?

Vassilakou: München ist bereits bekannt ... Und nach meinen Interviews mit BBC und Schweizer Medien gibt es in diesen Ländern zu­mindest auf Bevölkerungs-Ebene Interesse für unsere Ampelpärchen.

ÖSTERREICH: Welche Länder interessieren sich noch für die Wiener Ampeln?

Vassilakou: Heute kommt ein Fernsehteam aus Skandinavien – schauen wir, ob diese Ländern dann auch nachziehen wollen.

Chr. Hirschmann

VIDEO: Umfrage! Ampelmännchen ab jetzt zu zweit!

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