Regierung reagiert

Alles neu beim Moped-Schein

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Wer künftig Moped fahren will, muss vorher die Praxis üben. Die Reform der Zweiradausbildung passierte am Dienstag den Ministerrat.

In den letzten Jahren explodierten die Unfallzahlen bei jugendlichen Mopedlenkern. Angesichts dieses hohen Blutzolls wird im Rahmen des Verkehrssicherheitspakets die Ausbildung für den Mopedausweis um einiges strenger.

Riskant
Verkehrsministerin Doris Bures fand am Dienstag im Ministerrat klare Worte für eine praxisorientiertere Ausbildung: „Jeder zehnte Verletzte im Straßenverkehr ist ein Mopedfahrer. 60 Prozent aller Mopedunfälle passieren Anfängern im ersten halben Jahr, das heißt, es fehlt ihnen an Fahrpraxis – das werden wir jetzt verbessern.“ Die Zahlen in der Statistik geben der Ministerin recht. Im Jahr 2006 verunglückten innerhalb der ersten sechs Monate nach der Führerscheinprüfung 441 im Alter von 15 Jahren. Bei den 16-Jährigen waren es 435. Das Jahr 2007 brachte einen Anstieg bei den Opfern unter den Fahranfängern: Bei den 15-Jährigen verunglückten 687, bei den 16-Jährigen sogar 701. Die Bilanz für 2008 steht noch aus. Mit der neuen Ausbildung – sie kommt ab September – sollen diese erschreckenden Zahlen gesenkt werden.

Reform
Für alle Altersklassen ab 15 Jahren gelten dann folgende Bedingungen für den Mopedschein: sechs Stunden Theorie, sechs Stunden Praxis am Übungsplatz und – jetzt neu – zwei Stunden Praxis im Verkehr. Bisher mussten Jugendliche nicht auf der Straße üben. Ab September gibt es Übergangsregeln für die über 24-Jährigen, die bisher keine Voraussetzungen erfüllen mussten. Auch neu: Der Mopedschein wird künftig 30 bis 100 Euro mehr kosten.

Jeder 5. Fahrschüler fällt durch die Prüfung

Das Wiener Institut „alles-führerschein.at“ führte unter 1.428 Fahrschülern, die gerade den Pkw-Führerschein machen, eine Umfrage durch. Das Ergebnis ist verblüffend: Wesentlich wichtiger ist den meisten die Qualität der Ausbildung als der Preis. Der billigste Kurs liegt nur an siebenter Stelle der Auswahlkriterien der Fahrschule.

Acht von zehn Schülern legen Wert auf eine Schule in der Nähe, zwei Drittel achten auf positive Empfehlungen. Projektleiter Gregor Bartl: „85 Prozent waren mit dem Fahrlehrer zufrieden.“ Dennoch rasselte ein Fünftel der Schüler bei der praktischen Fahrprüfung durch. Vor drei Jahren war die Quote der Erfolgreichen noch um rund zehn Prozent höher.

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