Am Donnerstag präsentiert der steirische SPÖ-Landeshauptmann Franz Voves seine umstrittenen wirtschaftspolitischen Thesen. Indes reitet die alte SPÖ-Garde zur Attacke gegen die Wiedereinführung der Vermögenssteuer aus.
Das berichtet die Tageszeitung ÖSTERREICH in ihrer Donnerstagsausgabe. Ex-Finanzminister Hannes Androsch meint: "Die nunmehr ausgelöste Steuerdebatte ist überflüssig. Im Zusammenhang mit der Diskussion über die Verteilung des Wohlstands in unserem Land ist auch auf den GINI-Index (Kennzahl für die Ungleichverteilung von Einkommen oder Vermögen) zu verweisen. Österreich erreichte im entsprechenden Ranking zuletzt Platz sechs hinter Schweden, Dänemark, Slowenien, Island und Norwegen hinsichtlich geringster Ungleichheiten. Eine erneut eingeführte Vermögenssteuer müsste wiederum die Betriebe, vor allem aber auch die Häuselbauer und Autobesitzer treffen, da sie sonst fiskalisch nicht interessant wäre," so Androsch.
Auch Altkanzler Franz Vranitzky ist vom Sinn der Vermögenssteuer nicht überzeugt: "Es hatte einen guten Grund, dass ich seinerzeit zusammen mit Finanzminister Ferdinand Lacina die Vermögenssteuer abgeschafft habe. Die betrieblichen Vermögen sollten heraus gelöst werden, um Investitionen zu fördern. Wenn ich höre, dass die Häuslbauer nicht besteuert werden sollen, was bleibt dann noch?", so Vranitzky gegenüber ÖSTERREICH.