Im ersten Halbjahr um 13,5 Prozent mehr Hackler-Pensionen.
Im ersten Halbjahr haben um 5,9 Prozent mehr Personen eine Alterspension angetreten als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Gestiegen sind dabei sowohl die Zuerkennungen der normalen Alterspensionen mit 60 bzw. 65 Jahren als auch die Frühpensionen. Bei letzteren sticht vor allem ins Auge, dass die sogenannte Hackler-Pension wieder einen deutlichen Zuwachs um 13,5 Prozent verzeichnete. Dafür ist die Zahl der zuerkannten Invaliditätspensionen um 12,3 Prozent gesunken. Vor allem daraus zieht Sozialminister Rudolf Hundstorfer (S) den Schluss, dass die gesetzten Maßnahmen "Wirkung zeigen".
Wie aus jüngsten Daten des Sozialministeriums hervorgeht, wurden im ersten Halbjahr 15.682 normale Alterspensionen (mit 60 bzw. 65) zuerkannt, das ist eine Steigerung um 7,7 Prozent. Geringer ist der Anstieg bei den Frühpensionen mit plus 4,2 Prozent auf 16.127 Zuerkennungen ausgefallen. Den größten Teil der Frühpensionen macht nach wie vor die sogenannte Hackler-Pension aus. Bei dieser Langzeitversicherten-Pension ist eine Steigerung um 13,5 Prozent auf 9.987 Personen im ersten Halbjahr zu verzeichnen.
Für Hundstorfer erfreulich ist hingegen die Entwicklung bei den Invaliditätspensionen. Hier gab es in den ersten sechs Monaten einen Rückgang um 12,3 Prozent auf 12.504 Zuerkennungen.
Nachdem sich der Zug zur Hackler-Pensionen zuletzt schon eigebremst hatte, sieht man im Sozialministerium den jetzigen Anstieg nur als "vorübergehenden Effekt". Einerseits verweist man auf die demografische Entwicklung, andererseits darauf, dass mit der Einführung des Pensionskontos eine bessere Anrechnung von Beitragszeiten für Frauen ab dem Jahrgang 1958 jetzt kurzfristig wirksam werde. Hundstorfer betont allerdings, dass die Hackler-Pension mit der mit Anfang 2014 wirksam werdenden Reform deutlich eingeschränkt wird, unter anderem indem das Antrittsalter um zwei Jahre auf 57 bzw. 62 Jahre hinaufgesetzte wird, um mit 42 (statt derzeit 40) bzw. 45 Versicherungsjahren in Pension gehen zu können. Zudem werden auch Abschläge für die Hackler-Pension eingeführt.
Den Rückgang bei den Invaliditätspensionen führt der Sozialminister auf bereits wirksam gewordene Maßnahmen zurück - die Gesundheitsstraße, das Fit2Work-Programm und einen Rechtsanspruch auf berufliche Rehabilitation. Aber auch hier greift mit Beginn des Jahres 2014 eine noch weitreichendere Reform. Dann wird die befristete I-Pension abgeschafft, stattdessen wird es Rehabilitations- oder Umschulungsmaßnahmen geben. Für Hundstorfer wird ein höheres tatsächliches Pensionsantrittsalter vor allem durch eine Verringerung der Invaliditäten erreicht.
"Die gesetzten Maßnahmen im Pensionsbereich zeigen Wirkung", freute sich Hundstorfer in einer Aussendung. "In dieser Legislaturperiode ist im Bereich der Pensionen mehr beschlossen und umgesetzt worden als in den Legislaturperioden zuvor", betonte der Sozialminister und trat damit der Ansicht von Vizekanzler Michael Spindelegger (V) entgegen, der am Montag die beschlossenen Maßnahmen als nicht ausreichend bezeichnet und weitere Reformen gefordert hatte.