7.000 Euro und ein Magna-Job für Überläufer? Egal, strafbar erst ab 2013.
Neo-Politiker Frank Stronach ist fieberhaft auf der Suche nach Zugpferden für seine Partei. Die Bemühungen seiner Headhunter haben nun die Comedy-Abteilung von Ö3 erreicht: Ganz Österreich lacht über fingierte Job-Angebote, die Callboy Gernot Kulis und Stimmen-Imitator Rolf Lehmann Promis unterbreiteten.
Dabei zeigte Austro-Popper Wolfgang Ambros großes Interesse am Amt des Gesundheitsministers in einer Stronach-Regierung: „Ganz ehrlich gefällt mir das ganz gut, was du da machst.“ Und Alexander Wurz fühlte sich durch das Angebot geehrt, Sportminister werden zu können.
Ambros und Wurz würden die Jobs wohl umsonst annehmen. Andere, echte Politiker dürfte Stronach auch mit finanziellen Zuckerln gelockt haben (ÖSTERREICH berichtete).
Stronach bestätigt den „Kauf“ von Politikern
Stronach auf Puls 4: „Die Menschen können sich die Politik nicht leisten. Wenn es eine Familie gibt, bezahle ich das mit meinem Geld.“ Kolportierte Summen: 7.000 Euro netto im Monat plus drei Jahre Job-Garantie bei Magna.
Grünen-Chefin Glawischnig forderte in ÖSTERREICH eine Prüfung durch die Justiz, dann stimmte die ÖVP ein. Ergebnis: Selbst wenn Stronach so vorgegangen sein sollte. Es ist – noch – nicht strafbar.
Laut Friedrich König vom Justizministerium sei zwar ein Zusammenhang zwischen einem Zahlungsversprechen und einer Abgeordneten-Unterschrift für eine Stronach-Kandidatur denkbar. Das Delikt wäre dann Vorteilsnahme (§ 305). Schönheitsfehler: Die strengeren Bestimmungen treten erst 2013 in Kraft. Derzeit wäre so ein Vorgehen straffrei.
Für SPÖ-Manager Günther Kräuter ist die Sache damit trotzdem noch nicht erledigt: „Zahlungen an Politiker können ja auch als Spenden aufgefasst werden – und Spenden mit einer erwarteten Gegenleistung sind nach dem neuen Parteiengesetz seit Juli dieses Jahres verboten“, sagt Kräuter.
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Ambros und Wurz bereit für "Frank"
Dem Austro-Popper bot der Callboy das Gesundheitsministerium an: „Herr Ambros, ich würde mal Sie fragen wollen, ob wir uns mal zu einem unverbindlichen Termin treffen können, wir zwei.“ Was der falsche Stronach nicht wusste: Der echte ist mit Ambros gut bekannt, woran der Austropopper den vermeintlichen Frank erinnerte: „Also erstens glaub ich, waren wir beide schon per du, aber egal.“ Dann war Am. Ambros aber Feuer und Flamme: „Ganz ehrlich gefällt mir ganz gut, was du da machst. Wenn Du einen Plan hast, dann bitte lass es mich wissen. Ich bin nicht abgeneigt.“ Als sich der Callboy outete, war Ambros hörbar enttäuscht: „Von mir aus sendet’s, was wollt’s, aber lasst mich in Ruhe.“
Alexander Wurz
Den Rennfahrer wünschte sich „Stronach“ als Sportminister. Wurz: „Man sieht, wir haben ja ein gottgesegnetes Land, aber die Politik weniger, bis jetzt.“ Daher ist auch der zweifache Le-Mans-Sieger bereit für den Magna-Gründer: „Also reden möchte ich auf jeden Fall. Wer weiß, was für andere Dinge man noch gemeinsam ‚verbrechen‘ kann.“
Gerda Rogers
Die Astrologin der Nation reagierte auf „Stronachs“ Angebot, sie könne Zukunftsministerin werden, mit Gelächter: „Und da wäre ich die Richtige? Hahaha, also Herr Stronach … hahaha.“
Richard Lugner
Der „Mörtel“ war schon dreimal vom Callboy genarrt worden. Nun roch er den Braten. Auf die Einladung zu einem Treffen meinte er: „Nur, glaub ich, kommt der Callboy statt Ihnen!“
© TZ Österreich/Raunig
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