Irritationen über Kloster-Räumlichkeiten.
Für die Flüchtlinge in der Votivkirche gebe es weiterhin das Angebot, in ein von der Kirche zur Verfügung gestelltes Ersatzquartier umzuziehen. Die Caritas Wien erklärte, dass sich vier Vertreter der Flüchtlinge die Räumlichkeiten in einem Kloster selbst angesehen hätten. Grundsätzlich könne man aber niemanden zwingen, Hilfe anzunehmen. Ob die Flüchtlinge, die in der Vorwoche ihren Hungerstreik unterbrochen hatten, diesen wieder aufnehmen werden, ist noch nicht bekannt.
Am Mittwoch hatten Flüchtlingsaktivisten das angebotene Quartier mit der Begründung, es sei "menschenunwürdig", abgelehnt. Caritas Wien-Sprecher Klaus Schwertner hielt am Donnerstag fest: "Die Caritas hat die Räumlichkeiten gemeinsam mit vier Vertretern der Flüchtlinge besichtigt. Das ist ein normales Kloster mit Zwei- bis Vier-Bett-Zimmern und Sanitärräumlichkeiten." Die Asylwerber fragten nach der Möglichkeit eines Gemeinschaftsraumes, woraufhin man dort auch das ehemalige Kellertheater besichtigt habe.
Die vier Flüchtlinge hätten dann erklärt, ihr Matratzenlager in diesem Kellergewölbe aufschlagen zu wollen, da sie dort die Möglichkeit sahen, weiterhin gemeinsam an einem Ort zu sein. Schwertner räumte ein, dass unterschiedliche Aussagen der vergangenen Tage dazu geführt haben, dass das "gute Vertrauensverhältnis" zwischen den Flüchtlingen und den Betreuern etwas "angeknackst" ist. Nach wie vor sei man jedoch 24 Stunden vor Ort und biete Hilfe an.
Er zeigte sich auch weiterhin zuversichtlich, dass das Vertrauen in die Caritas und die Kirche vorhanden ist und es gemeinsam eine gute Lösung geben kann. "Wichtig wären aber vertrauensbildende Signale aus der Politik", so Schwertner.