Vorwürfe bestritten

Anklage: Grasser verteilte 9,6 Millionen

22.07.2016

Buwog-Provision floss in fünf Tranchen an Bank of Cyprus.

Zur Vollversion des Artikels
© TZOe Artner
Zur Vollversion des Artikels

 

Bisher war man davon ausgegangen, dass Lobbyist Peter Hochegger die 9,6 Millionen Euro Provision aufteilte, die für die Privatisierung der Buwog flossen. Die – noch nicht rechtskräftige – Anklageschrift sieht nun aber Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser als jenen Mann, der das Geld verteilte.

Der Staatsanwalt listet die „an ihn (Grasser, Anm.) zur Auszahlung gelangten Zahlungen“ penibel auf. Auf das Konto der Astropolis Investments Consulting Ltd. bei der Bank of Cyprus floss das Geld in fünf Tranchen:

am 18. 8. 2005: 1.016.250

am 13. 2. 2006: 1.366.562

am 29. 8. 2006: 1.560.000

am 11. 12. 2006: 2.460.000

am 1. 11. 2007: 3.510.000

Anwälte können Einspruch gegen Anklage erheben

Die Summe der Tranchen ergibt die 9,6 Millionen für die Buwog plus 200.000 für den Linzer Terminal Tower, der mitverhandelt wird. Die Anklage bezeichnet die Provision als „verdeckten Preisnachlass“, den Grasser an die Republik abführen hätte müssen. Das tat er nicht.

Grasser sei es gewesen, der die Zahlungen „zum Teil selbst einbehielt, zum Teil an (…) Meischberger, (…) Plech und (…) Hochegger weitergab“. Dadurch sei der Republik ein Schaden in der Höhe der Provision von 9,6 Millionen Euro entstanden.

Die komplette Anklageschrift ist bereits fertig und wird nun an die Anwälte zugestellt. Innerhalb von 14 Tagen kann Einspruch erhoben werden. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel