Verkürzte Inskriptionsfrist

Anmelde-Chaos an den Unis

05.09.2012

Lange Warteschlangen - Frist 2 Monate kürzer.

Zur Vollversion des Artikels
© TZ Österreich/Kernmayer
Zur Vollversion des Artikels

Die Warteschlange vor der Inskriptionsstelle im zweiten Stock an der Technischen Universität Wien reichte beim ÖSTERREICH-Lokalaugenschein am Mittwoch bis ins Erdgeschoss. „Am Dienstag war die Schlange so lang, dass ich nicht an die Reihe kam“, erzählt die 23-jährige Duygu Esmez. An der Universität Wien meldeten sich rund 1.000 Studenten täglich an. Das Audimax wurde zum Wartesaal umfunktioniert, die Studenten mussten Nummern ziehen.

Grund für den Ansturm: Die verkürzte Inskriptionsfrist. Statt bis Ende Oktober hatten angehende Studenten nur bis gestern Zeit, sich zu entscheiden. „Verschlafen“ haben die meisten Studenten den Termin – knapp – nicht. Die Neuanmeldungen liegen auf dem Niveau des Vorjahrs: die Uni Wien meldete am Freitag 11.500 Erstsemester (Vorjahr 12.300), die TU lag am Dienstag aber mit 3.006 Anmeldungen erst bei 70 % des Vorjahr-Niveaus. Die meisten kamen am letzten Drücker.

Minister Töchterle verteidigt die verkürzte Anmelde-Frist. Die Studenten seien informiert worden. Und: „Erstmals wissen die Unis mit Studienbeginn, wie viele Studierende sie haben.“

Töchterle: Ab 2013 Aufnahme-Tests
Im ÖSTERREICH-Interview hatte Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (VP) angekündigt: „Wir wollen im Herbst ein erstes Ergebnis zu Zugangsregelungen für die Unis. Aufnahmetests wären ein Beispiel für stark nachgefragte Fächer.“ Diese könnten schon ab 2013 in einigen Massenfächern kommen, sagte Töchterle jetzt. In drei Wochen will er sich mit SPÖ-Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl darauf einigen. Hintergrund ist die geplante Studienplatzfinanzierung. Künftig sollen die Unis ja pro Studienplatz Geld bekommen. Dazu müssen sie die Zahl der Plätze beschränken können. Die SPÖ-Bedingung: nicht weniger als bisher. Pro Platz bekommen die Unis dann 6.300 bis 29.500 Euro.

Zur Vollversion des Artikels