FPÖ-Chef Strache startete am Freitag bei der Anti-Islam-Demo in den Wahlkampf - aufgeputschte Neo-Nazis sorgte für einen Eklat.
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Strache ohne Kreuz
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Auch die Gegen-Demo hatte Parolen zu bieten
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Kollege Gehring von den Christen
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Slogans am Shirt
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Stargast war HC Strache
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Bis zuletzt war nicht klar ob Strache eine Rede hält
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Die Fans erfreuts
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Die Initiatorin Leopoldine Weidinger
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Gefährliches Publikum
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Eigentlich sollte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache gar nicht reden. Die Bürgerinitiative Rappgasse, die gestern gegen den Ausbau eines islamischen Kulturzentrums vor dem Amtshaus in Wien Floridsdorf demonstrierte, wollte nicht vereinnahmt werden. Doch dann bekam Strache doch noch ein Podium. Im Publikum: etwa 50 Skinheads, die dem FPÖ-Chef frenetisch Jubel zollen, als er um 14.30 Uhr die Bühne betritt.
„Ehre, Freiheit, Vaterland“
Auch der 32-jährige Helmut ist unter den Strache-Fans. Das islamische Kulturzentrum erregt sein Gemüt sichtlich: „Es geht einfach nicht so weiter. Österreich ist ein Schlaraffenland, aber man muss Angst haben, dass meine zwei Kinder nach der Schule von diesen Ausländern, Türken, mit dem Messer bedroht werden.“ Auf seinem schwarzen T-Shirt steht in weißen, gotischen Lettern: „Ehre, Freiheit, Vaterland“.
Strache: „Wir wollen diese Islamisierung nicht!“
Was Strache zu sagen hat, trifft bei Helmut dann wohl doch punktgenau ins Schwarze: „Ich vertrete ein freiheitlich-demokratisches, ein christlich-europäisches Abendland. Wir wollen diese Islamisierung der Heimat nicht. Dieses Haus Österreich gehört uns Österreichern!“, ruft er auf den mit 200 Demonstranten eher schütter besetzten Platz am Floridsdorfer Spitz. Trotzdem streckt Helmut vor lauter Begeisterung die rechte Hand wie zum Hitlergruß in die Höhe. Ein Sicherheitsmann mit orange-verspiegelter Brille zischt ihn an: „Gib den Arm runter!“
Gegen SPÖ-Häupl. Obwohl Helmut nur wenige Meter direkt vor Strache steht, lässt sich dieser in seiner Rede nicht irritieren. Der Untergang des Abendlands ist schnell gefunden: „Sorgen wir daher dafür, dass sich Bürgermeister Häupl anschauen wird am 10. Oktober.“
Indes hat auch die Gegenseite mobilgemacht: 250 Menschen, laut Angaben der Veranstalter 500, kamen zur Kundgebung „gegen die rassistische Bürgerinitiative“. Manfred Ecker, einer der Organisatoren: „Das ist keine normale Bürgerinitiative, wenn Strache dort redet und der Ex-FPÖler Hans Jörg Schimanek.“
ÖSTERREICH: Direkt vor Ihnen hat ein Mann mit Glatze die rechte Hand wie zum Hitlergruß ausgestreckt. Was sagen Sie dazu? Strache: Ich verurteile so etwas auf das Schärfste und distanziere mich. ÖSTERREICH: Ihr christlich-freiheitliches Abendland und Religionsfreiheit – schließt sich das nicht aus? Strache: Viele Christen fliehen aus islamischen Ländern, weil sie als Konvertiten dort mit der Todesstrafe bedroht werden. Daher wollen wir keine falsche Toleranz gegenüber dem Islamismus. ÖSTERREICH: Hier ist die religiöse Minderheit muslimisch. Muss da nicht ein besonderer Schutz gelten? Strache: Der Schutz der islamischen Minderheit ist ja gegeben. Aber die SPÖ subventioniert ja den Fundamentalismus. ÖSTERREICH: Höre ich da Wahlkampftöne? Strache: Ich habe auch ohne Wahl 2007 die Initiative in der Dammstraße unterstützt. |