Österreich
Pfarrer Friedl rät Arigona zur Ausreise
14.06.2010
Per Verfassungserkenntnis ist es fix: Arigona Zogaj wird ausgewiesen. Die Meinungen in der Politik und bei ihren Betreuern gehen auseinander.
In der Causa Arigona Zogaj meldet sich nun auch der engste Vertraute der Familie, Pfarrer Josef Friedl, zu Wort. In der Mittwoch-Ausgabe der Tageszeitung ÖSTERREICH rät Friedl Arigona zur freiwilligen Ausreise: "Ich werde sie unterstützen, dass sie jetzt freiwillig ausreisen. Wie das genau aussieht, kann niemand sagen. Es bleibt noch Zeit, man wird Arigonas Schulschluss abwarten."
Kostenfrage
Friedl thematisiert in ÖSTERREICH auch die Kostenfrage einer freiwilligen Ausreise: "Bei einer formellen Abschiebung bezahlt der Staat, bei der freiwilligen Ausreise liegen die Kosten zur Gänze bei der Familie."
Friedl hat seit dem Urteil des Verfassungsgerichtshofs bereits mehrmals mit Arigona telefoniert: "Das Ganze muss sich bei ihr erst setzen. Sie mag dazu im Moment nichts sagen. Ich lauf vor allen davon, sagte sie mir. Arigona ist geschockt, weil sie nicht davon ausgegangen ist, dass es den Bescheid mit dieser Tragweite geben wird."
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Montagfrüh war die 18-jährige Arigona Zogaj noch ganz normal in ihrer Klasse in der höheren Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe in der Linzer Landwiedstraße. Dann kam das Urteil. Acht Jahre nach ihrer illegalen Einreise aus dem Kosovo nach Österreich hat der Verfassungsgerichtshof entschieden: Arigona, ihre Mutter und ihre jüngere Schwester müssen abgeschoben werden. Der Schock sitzt Arigona – die mit ihrem Schicksal seit 2006 die Nation bewegt und spaltet – tief in den Knochen, berichtet ihr Betreuer Christian Schörkhuber .
Bezirkshauptmann am Zug
Sobald das Urteil beim Vöcklabrucker Bezirkshauptmann Peter Salinger einlangt, müsste dieser die Polizei zur Familie schicken. Reisen die Zogajs dann nicht freiwillig aus, müssten sie schnellstmöglich aus Österreich abgeschoben werden.
Familie zerbrochen
Der Vater und die älteren Brüder von Arigona wurden bereits 2008 in den Kosovo abgeschoben. Die Familie zerbrach daran. Arigonas Mutter Nurie muss immer wieder psychiatrisch behandelt werden. Auch Arigona, die während der Schulzeit bei Schörkhubers Familie in Linz schläft, sonst bei ihrer Mutter in Frankenburg wohnt, litt an Depressionen.
Fekters Geheimplan
ÖVP-Innenministerin Maria Fekter hat für Arigona einen Ausweg parat. Das gesamte Interview lesen Sie hier.