"Kohle größere Gefahr als IS"

Arnie terminiert Trumps Politik

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Kalifornischer Ex-Gouverneur: "Kann einen Typen wie ihn nicht unterstützen".

Der frühere kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger (69) hat US-Präsident Donald Trump falsche politische Prioritätensetzung vorgeworfen. Er könne "einen Typen wie ihn nicht unterstützen", weil er in der Energiepolitik auf Kohle setze, sagte Schwarzenegger der "Presse am Sonntag". Angesichts von Millionen Toten durch Luftverschmutzung sei Kohle eine größere Gefahr als die IS-Miliz.

"Nur jemand, der in der Steinzeit lebt", wolle die Kohle als Energiequelle zurückbringen, kritisierte der Hollywood-Star. "Sieben Millionen Menschen sterben jedes Jahr an Luftverschmutzung, und Trump will Kohle zurückbringen und den IS bekämpfen. Der IS muss ausgelöscht werden, aber er ist nicht das Problem Nummer eins für die Menschen, er ist keine größere Gefahr als Kohle. Wer etwas für die öffentliche Sicherheit tun will, sollte die Umwelt schützen."

Schwarzenegger erklärte den Wahlerfolg Trumps mit der großen Politikverdrossenheit in den USA, deren Parlament eine Zustimmungsrate habe, "die unter (der übertragbaren Viruserkrankung, Anm.) Herpes liegt". "Die Leute haben die Nase voll. Und dann wundert man sich, wenn wirklich seltsame Vögel an die Macht kommen", sagte der Schauspieler, der Trump im Februar einen Jobtausch angeboten hatte, "damit die Menschen wieder ruhig schlafen können". Im "Presse"-Interview zog Schwarzenegger eine Parallele zwischen Trump und seinem eigenen Erdrutschsieg bei der kalifornischen Gouverneurswahl im Jahr 2003. "Er ist ein Outsider. So wie ich."

Konkret kritisierte Schwarzenegger, dass die Politiker "nicht die Wahrheit sagen und ihre Versprechen nicht halten" sowie "alles aus kleinteiliger politischer Perspektive betrachten, anstatt dem Volk zu dienen und Probleme zu lösen". Als Beispiel führte er den Kampf der Republikaner gegen das Krankenversicherungssystem Obamacare an. "Wenn die Republikaner Obamas Gesundheitsreform nicht mögen, sollen sie nicht lang darüber lästern, sondern selbst ein Programm zusammenstellen und nicht sagen: 'Oh, jetzt sind wir dran und haben nichts wirklich Besseres anzubieten.'"

Schwarzenegger sagte, dass er in seinem Leben immer nach den Sternen gegriffen habe. "Ich wollte nicht nur Millionär werden, sondern der reichste Mann der Welt. Ich wollte der muskulöseste Mann der Welt sein, ich wollte nicht nur Filmschauspieler sein, sondern der am besten bezahlte Schauspieler."

In der provinziellen Enge Österreichs habe er sich "deplatziert" gefühlt und sei "von den Wolkenkratzern in New York, den großen Autos, den sechsspurigen Autobahnen, von Hollywood und den Stars, von den Millionären" beeindruckt gewesen. Mittlerweile sei er aber "wieder ein großer Fan von Österreich" geworden. "Österreich öffnete sich und seine Märkte. Es ist der EU beigetreten, denkt international, hat vermutlich den besten Lebensstandard auf der ganzen Welt." Wenn es nun noch seine Schulden und Defizite loswürde, "wäre es ein Juwel von einem Land", so Schwarzenegger, der unter anderem sein Umweltengagement dem "Österreicher in mir" zuschrieb.

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Schwarzenegger erhielt Josef-Krainer-Preis

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