Zurück in Österreich

Asly-Zwillinge sind wieder daheim

21.10.2010

Kinder aus dem Kosovo wieder da. Happy End nach Abschiebe-Drama.

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© TZ Österreich/Bruna
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Sie können ihre Mutter in die Arme schließen: Die Zwillinge Dorentinya & Daniella und ihr Vater Augustin Komani sind aus dem Kosovo zurück in Wien.

Es ist 16.34 Uhr, als am Donnerstag die AUA-Maschine OS 778 mit leichter Verspätung aus Priština in Wien landet. An Bord die Familie Komani: Vater Augustin und die achtjährigen Zwillinge Dorentinya und Daniella sowie Karin Klaric, Rechtsberaterin vom Verein "Purple Sheep" und ihr Kollege Kurosch Allahyari.

Ein grauer Bus vom Innen­ministerium holt sie vom Flugzeug ab. Rasch werden die Einreiseformalitäten erledigt. Innerhalb weniger Minuten hat die Familie ihre Visa. Um 17.20 Uhr kommen die Zwillinge in die Ankunftshalle. Blitzlichtergewitter. Tränen der Freude. Die Mädchen umarmen Ina und Eva, ihre Freundinnen aus dem "Freunde schützen"-Haus in Wien-Meidling. In dem Haus wurde die Familie bis zu ihrer Abschiebung betreut.

Damit ist die Abschiebefarce um die Komanis zu Ende, die zwei Wochen lang Österreich empörte und Tausende engagierte Menschen zu Protestaktionen gegen Fremdenpolizei und Ministerin Maria Fekter mobilisierte.

Nach der Rückkehr wurden die Mädchen und ihr Vater von Karin Klaric direkt zu Vera Komani gebracht, der Mutter der Zwillinge. Die Frau liegt in einem Wiener Krankenhaus, leidet an schweren psychischen Problemen. Damit ist die junge Familie wieder vereint. Ein Happy End, an das (fast) niemand mehr geglaubt hat.

Humanitäres Visum für Vater und Zwillinge
Vor zweieinhalb Wochen sind Vater und Töchter aus Österreich abgeschoben worden: Um 6.50 Uhr hatten damals 15 WEGA-Beamte in Zivil und mit Sturmgewehren bewaffnet das "Freunde schützen"-Haus in Wien-Meidling gestürmt, in dem die Familie Komani lebte.

Mädchen und Vater in den Kosovo abgeschoben
Eine einmalige Welle der Empörung war die Folge, Prominente wie Ex-Kanzler Franz Vranitzky setzten sich für die Kinder ein. Letztlich musste die Innenministerin sogar Stefan Stortecky feuern, den Chef der Wiener Fremdenpolizei. Der Abschiebebescheid wurde wegen eines Formalfehlers aufgehoben. Der Familie wurde ein humanitäres Visum erteilt.


Baby gnadenlos abgeschoben

Keine Gnade: Am Donnerstag wurden die Mongolin Uyanga (27) und ihr Sohn Yusof (9 Monate) via Prag abgeschoben, obwohl Yusof in Wien geboren wurde.

Verzweifelt hatte Fahim Naziri, 27, Österreicher, Taxilenker in Wien und Vater des neun Monate alten Yusof, um seine Familie gekämpft. Vergeblich: "Kurz vor neun Uhr wurden Uyanga und mein Baby zum Flughafen Prag gebracht", erzählt Naziri erschüttert, "in ein Flugzeug nach Ulan Bator gesetzt, die Hauptstadt der Mongolei."

Vorgeschichte

Uyanga flüchtete vor zwei Jahren via Tschechien nach Wien. Lernte hier den Taxifahrer kennen, wurde schwanger. Im Februar 2010 kam in Wien Baby Yusof zur Welt. Trotzdem erhielt sie kein Bleiberecht.

Mutter und Säugling wurden im Juni nach Tschechien abgeschoben, da Uyanga ursprünglich in Prag ihren Asylantrag gestellt hat. Seither saßen sie im tschechischen Gefängnis von Bělá pod Bezdězem: "Mir geht es ganz schlecht, dem Baby auch. Es hat Grippe, wir sind nicht zum Arzt gebracht worden", sagte Uyanga noch am Tag vor der Abschiebung zu ÖSTERREICH. Der Vater: "Ich kämpfe, werde sie zurückholen."

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