Offenbar betrifft die Griechenland-Krise nicht mehr „nur“ den Euro. Die Asylanträge von Jänner bis September 2011 sind im Vergleich zum Vorjahr von 8.138 auf 10.371 gestiegen.
VP-Innenministerin Johanna Mikl-Leitner erklärt diesen signifikanten Anstieg im ÖSTERREICH-Gespräch mit „undichten Grenzen Griechenlands“.
Schon am Donnerstag werde sie daher ihre Amtskollegen aus Ungarn und Serbien – auch diese seien davon betroffen – in Budapest treffen. Mikl-Leitner fordert: „Das ist ein Problem, das nicht nur Österreich angeht. Darauf brauchen wir eine europäische Antwort.“
Mikls Forderungskatalog an EU-Kommission
Konkret möchte die Innenministerin, dass Griechenland von der EU dazu gedrängt werde, „den Aktionsplan zu Asyl und Migration in Griechenland endlich umzusetzen“. Das heißt: strenge Außengrenzen. Gemeinsam mit dem ungarischen Innenminister, Sandor Pinter hat Mikl-Leitner einen Brief an die zuständige EU-Kommissarin Malmström und die EU-Innenminister geschrieben. Sie will ein rasches „Maßnahmenpaket“ von der EU gegen die steigenden Asylwerberzahlen.
Zudem schließt Österreich nun ein Abkommen mit Ungarn für einen gemeinsamen Grenzschutz an der ungarisch-serbischen Grenze. Acht österreichische Beamte schickt Mikl-Leitner dafür nach Ungarn.
Und die Republik stellt den Ungarn vier Fahrzeuge mit Wärmebildkameras zur Verfügung.
Die meisten Asylwerber kommen in Österreich laut dem Innenministerium aus Afghanistan (2.445). Die zweitgrößte Gruppe: aus der Russischen Föderation.