"Schändliche Zustände"

Asyl-Aufstand in Traiskirchen

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Nach Spontanversammlung richtet Bürgermeister ein "Ultimatum" an Ministerin Mikl.

In Traiskirchen ist es am Donnerstagabend laut Bürgermeister Andreas Babler (SPÖ) "aufgrund eines Vorfalles" am Eingangstor der Erstaufnahmestelle zu einer Spontanversammlung am Bahnhof inklusive Polizeieinsatz gekommen. Die NÖ Freiheitlichen berichteten von einem "Tumult". Versammelt hätten sich in der Folge "Hunderte aufgebrachte Asylwerber".

Kritik an Mikl-Leitner
Babler übte einmal mehr heftige Kritik an Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), die für solche Vorfälle die politische Verantwortung trage. "Jetzt müssen Quartiere geöffnet werden." Jede Turnsaalbetreuung sei mittlerweile sicherer als es "die unhaltbaren und explosiven Zustände im überfüllten Massenlager" seien.

Ultimatum
Der Bürgermeister richtete gar ein "Ultimatum" an Mikl-Leitner. "Für die Innenministerin läuft ihr politischer Countdown. Wir fordern noch in diesem Jahr konkrete Ergebnisse mit einer deutlichen Reduktion. Das sind 50 Tage - mehr Zeit gebe ich der für diese Zustände verantwortlichen Innenministerin nicht mehr. Dann setzt es Protest aus der Bevölkerung. Direkt gegen diese schändlichen Zustände und direkt gegen die verantwortliche Ministerin. Uns in Traiskirchen reicht es jedenfalls", wetterte Babler.

Zwischenfall
Auslöser der Aufregung war ein junger Somalier der sich vor der Betreuungsstelle mit einer Flasche selbst Verletzungen zugefügt hat. Nachdem der 19-Jährige medizinisch versorgt und ins Krankenhaus gebracht wurde, fand am Bahnhof Traiskirchen ein Sitzstreik statt. Rund 90 Asylwerber äußerten ihren Unmut über ihre Behandlung durch den Sicherheitsdienst des Lages. Die Polizei konnte die Menge durch Gespräche dazu bewegen den Protest aufzugeben und ins Lager zurückzukehren.

"Das Lager ist heillos überfüllt, die ethnischen Spannungen machen ein unbeherrschbares Pulverfass aus dem Erstaufnahmezentrum", hielt auch der geschäftsführende Landesobmann der NÖ Freiheitlichen, Abg. Christian Höbart, fest. Er habe bereits die Zusage, dass FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache "kommenden Donnerstag an der Seite der Bürger an einem Protestmarsch teilnehmen wird".

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