Land bleibt hart
Asylwerber von der Saualm auf Herbergssuche
22.12.2008
Aus Protest gegen die Art ihrer Unterbringung haben 16 Asylwerber die Sonderbetreuungseinrichtung auf der Saualm auf eigene Faust verlassen.
Jene 16 Asylwerber, die am Montag die "Sonderanstalt" auf der Kärntner Saualm verlassen haben, wollen unter keinen Umständen dorthin zurück. Das Land blieb auch am Dienstag hart, entweder Rückkehr ins Quartier oder Entlassung aus der Grundversorgung, so die Linie. Der Landessprecher der Grünen, Rolf Holub, half den Asylwerbern bei der Herbergssuche.
"Keine Inszenierung der Grünen"
Die Nacht
verbrachten die Asylwerber in der Klagenfurter Jugendherberge. "Einige
werden wir bei der Diakonie unterbringen, einige vielleicht privat, für den
Rest brauchen wir Zimmer in günstigen Pensionen", sagte Holub. Den Vorwurf
von Landeshauptmann Gerhard Dörfler (B), der Protest der Asylwerber sei von
den Grünen inszeniert worden, wies Holub zurück. Er habe am Nachmittag davon
erfahren, dass sich die Gruppe in der Landesregierung befinde, und lediglich
Hilfe geleistet.
"Zurück auf die Saualm - oder Verlust der Unterstützung"
Der
Flüchtlingsbeauftragte des Landes, Gernot Steiner, sagte gegenüber dem ORF
Kärnten, die Asylwerber müssten zurück auf die Saualm, wenn sie die
Grundversorgung weiter in Anspruch nehmen wollten. "Man muss sich
vergegenwärtigen, dass es sich um Straffällige handelt", meinte Steiner,
diese werde er mit Sicherheit nicht in Quartieren im urbanen Bereich
unterbringen. Sollten die Asylwerber auf das zugewiesene Quartier
verzichten, gehe er davon aus, dass sie keine Unterstützung benötigten.
Eine Reaktion des Landes gab es bezüglich des Heims auf der Saualm doch. Die Pächterin ist ab sofort nicht mehr verantwortlich, sie sorgt nur noch für die Verpflegung. Am Dienstag wurde vom Land ein verantwortlicher Manager eingesetzt. An dem Projekt will Dörfler trotz aller Proteste festhalten.