Heutige EU-Entscheidung zum Lufthansa-Deal ist für AUA Überlebensfrage.
In der Nacht auf Mittwoch liefen die Verhandlungen mit Brüssel heiß. Die Übernahme der angeschlagenen Austrian Airlines durch die Lufthansa ist in Österreich nicht nur Angelegenheit der Experten von ÖIAG und Austrian, sondern Chefsache: Die Regierungsspitze ist in die Gespräche in Permanenz eingeschaltet.
Frage des Überlebens
Die EU-Kommission muss sich am
Nachmitag äußern, ob die Übernahme aus Wettbewerbssicht mit strikten
Fusions-Auflagen durchgewunken werden kann oder ob eine vertiefte Prüfung
eingeleitet wird, was bis zu 90 Tage dauern kann, aber auch nur wenige
Wochen. Was im Fall der AUA existenziell wäre, da das Übernahmeangebot der
Lufthansa nur bis 31. Juli gilt.
Alles fertig bis 14. Juli?
Derzeit sieht es danach aus, als würde
eine vertiefte Prüfung gestartet werden. Diese kann aber auch schneller als
in 90 Tagen abgewickelt werden. Offenbar sollen beide Verfahren gleichzeitig
abgeschlossen werden: die wettbewerbsrechtliche Prüfung durch Kommissarin
Nellie Kroes und die von EU-Verkehrskommissar Antonio Tajani zu prüfende
Frage der Staatsbeihilfe an die AUA von 500 Millionen Euro. Aus EU-Kreisen
heißt es, dass bis zum 14. Juli sowohl der Deal kartellrechtlich als auch
die Beihilfenfrage entschieden werden sollten.
Dass die AUA drastisch redimensioniert wird, steht fest. Auch ohne Lufthansa. Arbeitnehmervertreter sehen einige tausend Jobs in Gefahr.