Nach dem ÖSTERREICH-Interview mit Stefan Petzner will jetzt auch Haiders Familie neue Ermittlungen zum Tod des Landeshauptmanns.
In der Causa Jörg Haider bleibt derzeit kein Stein auf dem anderen. Nach der Initialzündung durch dessen Ex-Vertrauten Stefan Petzner, der im ÖSTERREICH-Interview neue Ermittlungen zum Tod Haiders gefordert hatte, schlägt sich jetzt auch Witwe Claudia auf die Seite Petzners. Denn Claudias stets gehegte Zweifel an der Unfall-Theorie konnten bis heute nie ausgeräumt werden:
- Haider habe niemals Alkohol über Maßen getrunken. „Mein Mann war ein Genusstrinker und ein Marathonläufer, der auf seine Gesundheit achtgab“, so Claudia in einem früheren ÖSTERREICH-Gespräch.
- Die Strecke am Unfallort sei zu kurz gewesen, um auf 140 Stundenkilometer zu beschleunigen.
Wie Vertraute der Familie berichten, wolle Claudia eine Neu-Aufrollung des Falls durch eine „unabhängige“ Staatsanwaltschaft. Denn der Klagenfurter Ermittler Gottfried Kranz sei ein SPÖ-Mann und ein dezidierter Feind ihres Gatten gewesen, wie zuletzt auch BZÖ-Mandatar Stefan Petzner betont hatte. Haiders Vertrauter will deshalb eine Unterschriften-Aktion in Kärnten starten, die neue Ermittlungen zum Ziel haben sollen (siehe Artikel unten).
Haubner: „Offene Fragen“
Unterstützt wird er dabei
nicht nur von vielen Kärntnern, sondern auch von der gesamten
BZÖ-Polit-Spitze – erstmals auch von Haiders Schwester Ursula Haubner. „Für
mich gibt es noch einige offene Fragen. Die soll die Justiz klären“, so
Haubner zu ÖSTERREICH.
Stefan Petzner setzt Justizministerin unter Druck
ÖSTERREICH: Wie waren die Reaktionen auf Ihr
ÖSTERREICH-Interview, in dem Sie anzweifeln, dass Jörg Haiders Tod
bloß ein Unfall war?
ÖSTERREICH: Machen Sie weiter?
ÖSTERREICH: Und wenn sich die Ministerin diesem Wunsch
verschließt |
Druck auf Bandion steigt
Damit erhöht sich der Druck auf
Justizministerin Claudia Bandion-Ortner. Denn auch BZÖ-Landeshauptmann
Gerhard Dörfler will „neue Ermittlungen außerhalb Kärntens mit einem
unabhängigen Staatsanwalt.“ Doch die Ministerin wiegelt ab. „Wir vertrauen
der zuständigen Staatsanwaltschaft“, heißt es aus ihrem Büro. Und: Sollte es
neue Behauptungen geben, die auch mit Beweisen unterlegt werden können,
könne man über eine Neuaufnahme des Verfahrens nachdenken.
Keine Revision
Die Klagenfurter Behörden verweisen auf die
abgeschlossenen Ermittlungen, die „sowohl vonseiten der Justiz als auch von
unabhängigen Gerichtsmedizinern aus Graz und Innsbruck geführt wurden“, so
ein Sprecher der Staatsanwaltschaft: „Jeder, der meint, neue Erkenntnisse zu
haben, ist herzlich eingeladen, sie zu präsentieren.“