So soll neue Schule aussehen: 80 % in die Neue Mittelschule – nur 20 % ins Gymnasium.
Am Mittwoch ging es in der Bildungsgruppe der Koalitionsverhandlungen ans Eingemachte – ÖVP-Chefverhandler ist Salzburgs Landeschef Wilfried Haslauer. Die ÖVP geht mit dem „Salzburger Modell“ in die Gespräche: zwar eine Annäherung an die Gesamtschule der 10- bis 14-Jährigen, im Detail aber ein rotes Tuch für die SPÖ-Verhandler rund um Gabriele Heinisch-Hosek und Elmar Mayer.
- Regel: Neue Mittelschule. Die Neue Mittelschule – mit extrem viel Förderunterricht und dem Lehrplan des Realgymnasiums – soll zur Regel werden. Unterrichten sollen dort AHS- und Hauptschullehrer. Derzeit gehen 68 % der Schüler in NMS bzw. Hauptschulen – künftig sollen es rund 80 % sein.
Nur noch besonders Begabte ins Gymnasium
- Ausnahme: Gymnasium. Derzeit gehen knapp 33 % ins Gymnasium – laut dem Haslauer-Plan sollen es um rund 30 % bis 40 % weniger sein – am Ende gingen also nur 20 % der Zehnjährigen in eine achtjährige AHS. Und zwar nur, wenn es sinnvoll ist, wenn diese also einen Schwerpunkt – etwa humanistische Bildung, Sport oder Sprachen hat. Brisant: Dafür sind Aufnahmetests für 10-jährige Volksschüler geplant!
- Regel: Ganztagsschule. Zuckerl für die SPÖ: Auch die Ganztagsschule soll zur Regel werden. Jedenfalls soll es ganztägige Schulformen geben, wenn sie 50 % der Eltern verlangen.
(gü)
SP-Mayer: "Gymnasien bleiben"
ÖSTERREICH: Ist die Gesamtschule für die SPÖ in greifbare Nähe gerückt?
Elmar Mayer: Man darf Kinder nicht mit neun Jahren auseinandertun. Schüler lernen von Schülern am besten. Selbst Paul Kimberger tritt dafür ein. Der Landeshauptmann aus Salzburg, der ebenfalls dafür ist, sitzt mit am Tisch.
ÖSTERREICH: Ist der Bildungsstreit jetzt beendet?
Mayer: In der Zwischenzeit ist sogar bildungsfernen Politikern bewusst geworden, dass es nicht um Ideologie geht.
ÖSTERREICH: Die ÖVP pocht darauf, dass die Gymnasien bestehen bleiben.
Mayer: Die Gymnasien werden bleiben. Sie könnten als Oberstufe beibehalten werden.
(kali)