Internet-Wirbel

Aufregung um Hetz-Comics der FPÖ

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Neuer Auftrieb für Diskussionen um antisemitischen Cartoon.

Seit FP-Chef Heinz-Christian Strache auf seiner Facebook-Seite für kurze Zeit einen antisemitischen Cartoon postete, wird im Internet auch über ein fast in Vergessenheit geratenes FPÖ-Comic aus dem Jahr 2009 heiß diskutiert.

Rune an der Wand
Das Wahlkampfteam der FPÖ hatte damals in altbekannter Manier zum Bleistift gegriffen und auf der Homepage der Partei einen Comic  - "Der blaue Planet - HC's Kampf für Freiheit gegen eine zentrale EU" veröffentlicht. Der Inhalt, kurz skizziert: Der FP-Chef rettet in Superheldenmanier die Welt (den "blauen Planeten") vor Außerirdischen, die ihn in bester Bürokratenmanier zu unterjochen drohten.

Am Inhalt des Comics entzünden sich die Diskussionen zwischen Bloggern und Kommentatoren aber nicht - sondern an einem Bild: Schon 2009 fiel auf Seite 36 der Bildgeschichte eine etwas eigenartige Interpretation der Schreibweise des Wortes SchaSS (mit Runen-Doppel-S) auf einer Wand hinter dem Superhelden auf. Die sogenannte "Siegrune" wurde beispielsweise von der Waffen-SS als Zeichen verwendet.   

Wirbel um Banker-Karikatur
Zuletzt gab es vor einer Woche Aufregung um eine Karikatur , die der FP-Chef auf seiner Facebook-Seite gepostet hatte. Auf der Zeichnung ist ein dicker Banker zu sehen, der von einem Regierungsbeamten angefüttert wird. Ersterer trägt eine Hakennase und Davidsterne auf seinem Jacket, was ihn wohl als Juden ausweisen sollte. Nach der ersten Aufregung postete Strache wenig später die Original-Karikatur (ohne Hakennase und Davidsterne) und stritt im angefügten Text jegliche Antisemitismus-Absichten ab.

Doch es folgte scharfe internationale Kritik. Ronald S. Lauder,  Präsident des World Jewish Congress (WJC), zeigte sich "empört". Der Cartoon auf Straches Facebook-Auftritt stelle Juden in der gleichen Weise dar wie Publikationen der Nazis, so der WJC. "Eindeutig und nicht zum ersten Mal versucht der FPÖ-Chef, eine antisemitische Stimmung anzuheizen."  

Strache konnte die Aufregung nicht nachvollziehen und postete auf seiner Facebook-Seite das Bild eines goldenen Ringes mit Davidstern, offenbar um zu beweisen, dass der in der Zeichnung dargestellte Banker keinen solchen auf dessen Manschettenknöpfen trägt. "Anbei auch ein Foto eines David-Sternes, für all jene, welche in ihren eigenen Köpfen auf den Manschettenknöpfen der Banker-Karikatur (dort befindet sich nämlich nachweislich kein Davidstern und keine antisemitische Assoziation) in Ihrer Phantasie künstlich einen herbeireden wollen und sogar herbei geschrieben haben, um mir wieder einmal etwas perfides unterstellen zu können", so Strache, der ein sommerliches "Medien-Lochness" vermutete.

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