Viele Extras

Aufregung um teure OeNB-Dienstwagen

23.01.2009

Um die Dienstwagen der Direktoren der Oesterreichischen Nationalbank, die bis zu 130.000 Euro kosten, ist eine heftige Diskussion entbrannt.

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© BMW
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Mittlerweile hat sich Vizekanzler Finanzminister Josef Pröll (V) eingeschaltet. Pröll meint, "niemand in dieser Republik" könne Verständnis für "solchen Luxus" haben - und sein Ministerium ersucht den Notenbank-Gouverneur Ewald Nowotny in einem Schreiben um Auskunft zu den Anschaffungen. OeNB-Präsident Claus Raidl verteidigt dagegen die Dienstkarossen der Notenbanker: Die Fahrzeuge würden "dem üblichen Standard entsprechen".

"Optik nicht rasend gut"
Weder der Bundeskanzler noch irgendein Minister würden Autos dieser Preisklasse fahren, meinte Pröll . Im Schnitt würden Dienstfahrzeuge der Regierungsmitglieder die Hälfte dessen kosten, was sich die Nationalbank hier leiste. In dem Schreiben des Ministeriums wird Nowotny "empfohlen", sich am Bundesbeschaffungsgesetz (BBG) zu orientieren; dies könne zu "signifikanten Einsparungen" führen.

OeNB-Direktor Peter Zöllner fährt laut Medienberichten einen neuen BMW 740 Li, Listenpreis rund 98.500 Euro (306 PS, 11,2 l Verbrauch). Kollege Wolfgang Duchatczek (Vizegouverneur) reist mit einem neuen Mercedes S-Klasse 450. Listenpreis 110.000 Euro. Beide Autos wurden aber laut Medien mit teuren Extras ausgerüstet, sodass der Anschaffungspreis je rund 130.000 Euro ausmacht.

"Uns ist bewusst, dass die Optik nicht rasend gut ist", hieß es seitens der OeNB. Die Extras seien aber nötig, weil oft hochrangige Gäste mitgenommen würden. Und die Fahrzeuge seien nur geleast. OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny nutzt übrigens den Mercedes 500 seines Vorgängers Klaus Liebscher. Dieser wurde erst am Ende dessen Ära angeschafft. Ebenso nutzt Direktor Andreas Ittner den Audi A8 von Vorgänger Josef Christl.

Raidl lässt Regelung überarbeiten
Claus Raidl hielt am Freitag in seiner Funktion als Vorsitzender des OeNB-Generalrates fest, dass es sich bei den Dienstwagen von Duchatczek und Zöllner um "routinemäßige Neuanschaffungen" gehandelt habe, durch die die fünf Jahre alten Vorgängermodelle mit einer Kilometerleistung von bis zu 190.000 km ersetzt worden seien.

Die Dienstwagen der Mitarbeiter des OeNB-Direktoriums würden jenem Standard entsprechen, "wie er auch bei österreichischen Kommerzbanken und ausländischen Zentalbanken üblich ist", so Raidl in einer Aussendung.

Dennoch habe er als Präsident der OeNB eine Überarbeitung der bestehenden Dienstwagenregelung veranlasst, so Raidl - mit dem Ziel, Einsparungen bei der Neuanschaffung von Dienstwagen zu lukrieren, als auch um den ökologischen Anforderungen stärker gerecht zu werden.

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