Protest vor Hotel Sacher

Aufregung um Wiener FPÖ- "Akademikerball"

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Kritiker sehen in Veranstaltung in Hofburg Neuauflage des WKR-Balles.

Der Protest gegen den am 1. Februar stattfindenden "Akademikerball" in der Wiener Hofburg nimmt zu. Vor allem politisch linke Organisationen sehen in der Veranstaltung nichts anderes, als den vor allem im vergangenen Jahr bekämpften Burschenschafter-Ball. Das Bündnis "Jetzt Zeichen setzen" hat darum am Mittwoch eine Protestveranstaltung vor dem Wiener Traditionshotel Sacher organisiert, das auch in der Hofburg-Betreibergesellschaft vertreten ist.

Der Ball des Wiener Korporationsringes (WKR) hatte zwar jahrzehntelang in der Wiener Hofburg stattgefunden, im vergangenen Jahr erreichten die Proteste dagegen allerdings eine bis dahin nie geahnte Größenordnung. Nicht nur politisch linke Gruppen, wie die Sozialistische Jugend und die Grünen demonstrierten gegen einen angeblichen Aufmarsch rechtsextremer Prominenz, auch die Israelitische Kultusgemeinde Wien (IKG) schloss sich den Protesten an.

Aufgrund des steigenden öffentlichen Drucks beschloss die Betreibergesellschaft der Hofburg, den WKR-Ball künftig nicht mehr in den Räumlichkeiten zuzulassen. Den soll es aber künftig gar nicht mehr geben: Stattdessen richtet die FPÖ erstmals ihren "Akademikerball" dort aus - worin viele Kritiker die selbe Veranstaltung unter anderem Namen sehen. Selbst von der Homepage des WKR-Balls wird man auf die Website der neuen Veranstaltung weitergeleitet.

Auch ein offener Brief des Bündnisses an die Hofburg-Betreibergesellschafter konnte keine Absage erzwingen. Die Betreibergesellschaft argumentierte etwa damit, dass es sich um eine Veranstaltung einer in Österreich legitimierten Partei handelt. Mit der Informationskundgebung vor dem Hotel Sacher will man nun die Gäste des Hotels aufklären, "dass ihre gebuchte Bleibe mit ihrem Schweigen zu diesem Skandal rechtsextreme Umtriebe in Österreich und Europa indirekt unterstützt".

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