Droht neuer Streik?

Aufstand der Ärzte

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Bis 30. Juni muss der Hauptverband dem Gesundheitsminister ein Reformpaket vorlegen – gespart werden soll auch bei den Ärzten.

Rund 730 Millionen Euro pumpt die Regierung in den kommenden drei Jahren in die maroden Krankenkassen. Allerdings nicht bedingungslos: Im Gegenzug soll der Hauptverband der Sozialversicherungsträger bis zum 30. Juni ein Konzept vorlegen, wie die Ausgaben weniger ansteigen. Sparen will man dabei auch bei den bundesweit 15.800 niedergelassenen Ärzten.

Marathon-Verhandlungen
Derzeit jagen Vertreter von Ärztekammer und Hauptverband von einer Marathon-Sitzung zur nächsten. Am Dienstag wurde bis Mitternacht verhandelt, gestern gingen die Streitgespräche ab acht Uhr morgens beinhart weiter und dauerten wieder bis zum Abend. Offiziell sprechen beide Seiten nur von „konstruktiven“ Verhandlungen.

„Kein weißer Rauch.“
"Das Klima der Gespräche ist gut, aber es steigt noch kein weißer Rauch auf“, so der Kurien-Vertreter der niedergelassenen Ärzte, Günther Wawrowsky, zu ÖSTERREICH. Und: "Ich hoffe, dass die Gespräche konstruktiv bleiben, auch wenn es sicher noch enger wird.“

Nichts geht mehr
Hauptverbands-Chef Hans Jörg Schelling hatte sich während der Verhandlungen eher unbeliebt bei den Ärzten gemacht, als er laut darüber nachdachte, dass die Kassen die Verträge mit den Ärzten kündigen können sollen. Auch die Wiederbelebung der Aut-idem-Regelung, nach der Ärzte nur den Wirkstoff verschreiben, während der Apotheker das günstigste Medikament wählt, stieß nicht auf positive Resonanz. So gibt es bisher nur ein Verhandlungsergebnis: Die Aut-idem-Regelung scheint vom Tisch.

Deadline naht
Hinter den Kulissen brodelt es weiter. Denn die Zeit drängt. Noch vor der Regierungs-Deadline am 30. Juni müssen die Gremien der Streitparteien mit dem fertigen Reformpaket befasst werden. Für die Ärzte schon am 25. Juni.

Kommen Streiks?
Auf die Frage, ob es bei einem Scheitern der Gespräche wieder zu Streiks, wie schon 2008, kommen wird, reagiert Wawrowsky ausweichend: „Es hängt viel von der Klärung noch offener Knackpunkte ab. Mein vorrangiges Ziel ist es jedenfalls nicht, Ordinationen zu schließen. Ich bin für geordnete Verhältnisse.“

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