Eine große Demo soll am Donnerstag ein kräftiges Signal gegen die "ausländerfeindliche" Asylpolitik sein.
Breite Unterstützung findet die für Donnerstag angekündigte Demonstration für eine "menschenwürdige Asylpolitik" auf dem Heldenplatz anlässlich der Ausweisung der Familie Zogaj. Zahlreiche Kulturschaffende wie Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek und der Oscar-prämierte Regisseur Stefan Ruzowitzky haben ihre Beteiligung angekündigt. "Alles was fünfstellig ist, ist ein Erfolg", so der Publizist und Mitorganisator Robert Misik zur erhofften Teilnehmerzahl.
"Aufstand der Anständigen"
"Wir wollen, dass am 1.
Juli um 18:30 Uhr vom Heldenplatz ein Signal ausgeht, das nicht überhört
werden kann", definierte Misik das Ziel für die Demonstration. "Es braucht
einen Aufstand der Anständigen. Arigona Zogaj soll bleiben dürfen. Und all
die anderen Arigonas auch."
Fekter kriegt ihr Fett ab
Scharfe Kritik an ÖVP-Innenministerin
Maria Fekter übte der Schriftsteller Thomas Glavinic: "Ich wundere mich
darüber, dass ein Land, das die schlimmsten Verbrechen der
Menschheitsgeschichte mitzuverantworten hat, sich eine Innenministerin
leistet, die eine von Ausländerfeindlichkeit geprägte Politik vertritt und
im Fall Arigona ein überdies wirtschaftlich unsinniges Exempel statuieren
will."
"Wie Verbrecher behandelt"
Fekter stehe symbolisch "für
die menschenverachtende Asylpolitik Österreichs", sagte ÖH-Chefin Sigrid
Maurer. "Dahinter steht aber ein ganzes System und eine fremdenfeindliche
Tradition, die endlich aufgebrochen werden muss." Die ehemalige
ÖH-Vorsitzende Barbara Blaha kritisierte ebenfalls die heimische
Asylpolitik, Menschen, die sich hier ein Leben aufgebaut haben, würden wie
Verbrecher behandelt.
Zwar wünscht sich die spontan zusammengekommene Initiative, die auf Unterstützung von SOS Mitmensch baut, keine Politiker im offiziellen Komitee, Aufrufe vor allem der Grünen, sich an der Demonstration zu beteiligen gibt es aber trotzdem. Jelinek wird übrigens nicht persönlich auf dem Heldenplatz erscheinen, sondern via Video-Botschaft. Eine Rede soll der Ungenacher Pfarrer Josef Friedl, dem sich die Familie Zogaj anvertraut hatte, halten.