Die Pensionistenverbände beharren auf einer Renten-Erhöhung über der Inflationsrate – und wollen Beiträge für Beamte streichen.
Der Auftritt von Werner Faymann am Donnerstag kann für alle Steuerzahler sehr, sehr teuer werden: Vor 3.500 Senioren feiert der Kanzler in Linz – flankiert vom wahlkämpfenden Erich Haider und von SP-Pensionisten-Chef Karl Blecha – den 60. Geburtstag der roten Seniorenorganisation.
Und der Kanzler wird schon im Vorfeld von Blecha offen aufgefordert, sich zur „Wertsicherung der Pensionen als unverzichtbaren Beitrag zum Generationenvertrag“ zu bekennen. Immerhin schreibe Faymann in der Festschrift für die Pensionisten wörtlich, dass „wir dafür sorgen, dass das Pensionssystem staatlich gesichert bleibt“.
Pensionisten verlangen vehement 1,9 Prozent plus
Für Blecha und
sein VP-Pendant Andreas Khol heißt das: „Die Preiserhöhung für Pensionisten
muss abgegolten werden. Und die liegt im Jahresdurchschnitt eben über der
normalen Inflation. Bei jenen 1,9 Prozent, die wir als Erhöhung fordern.“
Dazu erhob Khol jetzt die Forderung, dass der Pensionssicherungsbeitrag für
Beamten-Pensionisten fallen solle – was insgesamt 150 Millionen Euro kosten
würde. Der Kanzler will diesem Ansturm derzeit noch ausweichen: „Es geht
darum, von einer staatlichen Pension leben zu können. Niemand soll auf eine
Zusatzpension angewiesen sein müssen.Wir schauen auch weiterhin auf die
ältere Generation.“
Faymann sagt Pension zu, „von der man leben kann“
Den
unverbindlichen Worten wird wohl demnächst ein Angebot der Regierung auf
eine Pensionserhöhung von 1,5 Prozent folgen – was den gesetzlichen
Mindeststandard, nämlich die normale Inflationsrate abdeckt.
Gegen Nulllohnrunden für Rentner, wie sie in Krisenzeiten etwa IV-Chef Veit Sorger forderte, haben sich sowohl Kanzler als auch Vizekanzler schon ausgesprochen. Khol und Blecha weisen Sorgers Kritik, dass ihre Forderung nach 1,9 Prozent plus „asozial“ sei, empört von sich. Sie gelte nur für Renten unter 2.415 € monatlich – und sei absolut gerecht.
Blecha: "Wir kämpfen da für die Jungen"
ÖSTERREICH: Trotz der extrem niedrigen Inflation fordern Sie
1,9 Prozent Pensionserhöhung. Warum?
ÖSTERREICH: Das nennen manche „asozial“.
ÖSTERREICH: Erwarten Sie ein Kanzler-Machtwort? |