Verdacht: Abgeschrieben & schlecht übersetzt

''Ausnahmen sind Seepocken'': Das ist Aschbachers Skandal-Doktorarbeit

11.01.2021

Aschbacher weist Plagiatsvorwürfe von sich. Ihre Arbeit weist aber erstaunliche Fehler auf.

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© APA/Helmut Fohringer; TZOE
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Plagiatsjäger Stefan Weber hat die Diplom- und die Doktorarbeit von Christine Aschbacher bekanntlich schwer zerlegt. Er wirft der mittlerweile zurückgetretenen Arbeitsministerin vor, dass ihre Arbeiten „mindestens ein Fünftel Plagiate“ enthalten sollen. Zudem seien sie in erstaunlich schlechtem Deutsch verfasst worden.

Die fehlerhafte Sprache, die mitunter an Google translate, also Übersetzung via Google, erinnert, fällt auch Laien auf.

© Anne Kaiser
Plagiatsjäger Stefan Weber

"Seepocken" sorgen für Spott & Häme

Eine Passage ihrer Doktorarbeit, die Aschbacher 2020, also während der Pandemie, an der Universität Bratislava eingereicht hatte, sorgte für besondere Häme: „Seepocken an der Seite eines Bootes“. Zudem soll sie für die 134-Seiten-Arbeit nicht mit Hunderten Teams wie vorgegeben, sondern nur mit einigen wenigen geredet haben.

Passagen eines Forbes-­Artikels sollen ebenfalls Eingang in die Arbeit gefunden haben, allerdings ohne nötige Quellenangabe.

 

FH und Bratislava leiten jetzt Verfahren ein

Sowohl die Fachhochschule Wiener Neustadt als auch die Universität Bratislava kündigen an, jetzt Verfahren gegen die ­wissenschaftlichen Ar­beiten von Aschbacher einzuleiten.

  • „Sehr gut“ bewertet. Die Diplomarbeit wurde mit „Sehr gut“ bewertet, was auch Fragen über die wissenschaftliche Betreuung zulässt. Die Fachhochschule bedauert das als „Einzelfall“.
  • Die slowakische Uni meinte, dass die Arbeit nach dem Antiplagiatssystem 2020 überprüft worden sei und nur 1,15 Prozent Plagiate gefunden wurden. Allerdings überprüft das System aber hauptsächlich slowakische Quellen. Jetzt prüft sie neu.
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