Dinko Jukic meint

"Aussuchen, wer zuwandern darf"

05.07.2010

Der frisch gebackene Wiener ÖVP-Kandidat steht auch in Sachen Fremdenpolitik ganz hinter der Partei.

Zur Vollversion des Artikels
© Michelle Pauty/TZ ÖSTERREICH
Zur Vollversion des Artikels

ÖSTERREICH: Finden Sie es richtig, dass die Familie Zogaj nach acht Jahren in Österreich abgeschoben wird?

Dinko Jukic: Finden Sie es richtig, dass der Vater nach jedem negativen Asylentscheid immer wieder neue Anträge gestellt hat? Es gibt Tausende solcher Beispiele in Österreich. Nur weil die nicht die mediale Unterstützung haben, werden sie aber ohne Wenn und Aber abgeschoben. Natürlich sind die Menschenrechte vor die normalen Rechte zu stellen – das wissen auch alle in der ÖVP. Darum wird sicher eine Lösung gefunden, wie man mit Arigona umgeht.

ÖSTERREICH: Welche?

Dinko Jukic: Zu den Möglichkeiten hat Maria Fekter bereits alles gesagt.

ÖSTERREICH: Was sagen Sie zu den anderen integrierten Familien, die abgeschoben werden?

Dinko Jukic: Es gibt einen Unterschied zwischen legaler Zuwanderung und Asyl. Asyl soll jeder bekommen, der es braucht. Bei der Zuwanderung soll sich Österreich aussuchen können, wen es ins Land holt und wer die Staatsbürgerschaft bekommt.

ÖSTERREICH: Die ÖVP fordert Deutsch vor Einreise. Konnten Sie selbst Deutsch vor Ihrer Einwanderung?

Dinko Jukic: Man muss die Tatsachen erst kennen, bevor man sie verdrehen kann. Die ÖVP fordert, dass jeder vor der Volksschule die Möglichkeit haben soll, Deutsch zu lernen und so gut vorbereitet in die Schule kommt. Deutsch darf kein Privileg sein. Ich selbst bin ins Gymnasium gekommen, ohne ein Wort Deutsch zu können und habe aufgrund meiner Leistungen eine Klasse übersprungen.

ÖSTERREICH: Wie passt Ihre eigene Biografie zur Integrationspolitik der ÖVP?

Dinko Jukic: Ich glaube, dass ich ein Beispiel dafür bin, wie man sich integrieren kann. Das wird entsprechend von der ÖVP anerkannt. Ich bin froh, dass ich die Möglichkeit habe, mich für die Menschen einzusetzen, die das Gleiche vorhaben wie ich. Denn Wien hat eine Bevölkerungsvielfalt und wir haben im Gemeinderat viel zu wenige Leute, die sich dafür einsetzen.

ÖSTERREICH: Diese Woche wird im Parlament über ein Burka-Verbot abgestimmt. Wie würden Sie stimmen?

Dinko Jukic: Ich finde, dass die Burka die Unterdrückung der Frauen festschreibt und das sollte in Wien nicht geduldet werden.

ÖSTERREICH: Würden Sie einer Koalition mit der FPÖ zustimmen?

Dinko Jukic: Derzeit kann man nicht sagen, wie die Wahlen ausgehen und welche Ausgangsbedingungen sie schaffen. Deshalb kann man sich auch jetzt nicht festlegen.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel