Das Chaos bei der Austrian Airlines wird immer größer. Völlig überbuchte Flieger und keine Plätze für Passagiere. Ein Lokalaugenschein des Chaos der Austrian Airlines.
Sicher, alle Fluglinien überbuchen. So versuchen sie besonderen Profit zu machen. Die Austrian Airlines reizt diese Taktik aber jenseits aller Grenzen aus. Resultat: Gestrandete Passagiere, heilloses Chaos und teils unwilliges Personal.
6 Uhr Früh am Flughafen am Austrian-Schalter: Falschaussage "alles ok mit ihren Plätzen"
Es ist Samstag, der 29. Juni, um 6 Uhr Früh. Der oe24-Kameramann - wir sind auf dem Frühflieger der Austrian Airlines, um 7 Uhr gebucht - ist sogar bereits um 5 Uhr Früh am Flughafen. Das Austrian Airline Personal händigt ihm seinen Boarding Pass aus. Es steht kein Sitzplatz drauf. Aber trotzdem wird behauptet "alles ok mit Ihrem Platz".
Austrian-Passagiere plötzlich auf "Warteliste" beim Check-in
Dieselbe Aussage höre ich um 6 Uhr Früh. Dass "waiting List" auf dem Boarding Pass steht, lässt mich daran zweifeln. Wir gehen zum Check-in gleich zum Schalter - es ist 6 Uhr 20. "Ja, der Flieger ist überbucht, aber es wird sich schon ausgehen", behauptet die nächste Austrian-Airlines-Mitarbeiterin.
Völlig überbuchter Flieger, Austrian behauptet "wird sich schon ausgehen"
Dass sich das nicht ausgehen kann, merkt man freilich mit freiem Auge sofort. Die Schlange ist lang und sieben Passagiere - alle mit regulären teuren Flugtickets und rechtzeitigem Online-Check-in (24 Stunden vorher) sind plötzlich auf der Warteliste. Trotzdem will die Austrian nicht zugeben, dass sich das nicht ausgehen wird.
Gestrandete Franzosen: "Austrian ist unehrlich"
Ältere Franzosen, seit 24 Stunden in Wien gestrandet, sagen: "Die Austrian ist unehrlich". Ihr Flieger war bereits am Freitag völlig überbucht. Die zwei Ehepaare aus Paris mussten am Flughafen übernachten und wurden auf den Samstags-Flug - 7 Uhr Früh - umgebucht. Jetzt kriegen sie erneut keine Plätze.
Die ältere Französin mit gesundheitlichen Problemen, die ewig lang unnötig am Check-in von Austrian Airlines hingehalten wird, sagt: "Die Austrian ist unehrlich". Ihr Mann sagt: "Das ist eine schlechte Fluglinie". Alle sieben Passagiere, die rausgekickt wurden, sind sich einig: "Wir hätten bei der Air France buchen sollen."
Austrian-Mitarbeiterin schafft keine rasche Umbuchung
Obwohl wir unmissverständlich erklären, dass wir dringend zu einer Wahl-Reportage nach Paris müssen, zeigt sich nur ein weiblicher Supervisor der Austrian bemüht. Am Sevice-Schalter der Austrian, um 7.15 Uhr wirkt die Mitarbeiterin desinteressiert. Obwohl die Supervisorin ihr sagte, dass sie uns auf den nächsten Flug via Frankfurt nach Paris umbuchen soll, lässt sie sich Zeit.
Austrian: Die unfriendly Airline
Kurz darauf sind auch diese Plätze weg. Ihr schnippischer Kommentar: "Da ist halt nichts frei". Passagiere, die nach uns dran waren, haben diese Plätze erhalten. Ihr Supervisor meint ebenfalls sehr nonchalant, dass das "halt so" sei mit "Überbuchungen". Das würden "alle machen". Echtes Bedauern zeigt keiner. Die einst als "friendly Airline" berühmte Fluggesellschaft verdient nun das Prädikat "unfriendly Airline".
Dass das Chaos bereits zum Start der Urlaubssaison so ausartet, lässt Übles für diesen Sommer erwarten.